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Creative Technologists – Tracing The City

Creative Technologists – Tracing The City

Im Kurs „Creative Technologie“ bei Fabian Morón Zirfas haben wir das kreative Anwenden von Code an verschieden Projekten vermittelt bekommen.

Deconstructing Master Artists

In der ersten Aufgabe sollten wir uns ein Werk eines Künstlers heraussuchen und einen Algorithmus in p5.js schreiben der eine variable und generative Version des Werkes erstellt. Dabei sollten wir keine festen Werte nehmen, sondern die Arbeit variabel und skalierbar coden.

Ich entschied mich für die Serie „Strip“ von Gerhard Richter. Der Ausschnitte aus eines seiner Frühren Werke nahm. Diese extrem in die breite verzerrte und neu anordnete. 

Mein Code nahm das gleiche Werk als Vorlage und suchte sich nach variablen Parametern zufällige Stellen aus dem Bild, verzerrte diese ebenfalls in die breite und ordnete die Fragmente zufällig neu an. Auf Tastendruck lässt sich dieser Prozess beliebig oft von neuen generieren Ergebnissen Wiederholen.

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Making Things Move

Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit Kenny und Philipp entstanden.

Bei dieser Aufgabe sollten wir eine Zeichenmaschine bauen.

Unsere ersten Versionen der Zeichenmaschine haben wir mit Arduino gebaut. Dabei konnte diese aber nicht so komplex und nur auf einer Achse zeichnen. Das und das Problem, dass die Maschine nicht stabil genug war, waren für uns der Grund, eine neue zu bauen. Wir nutzten dafür LEGO Mindstorm und die dazugehörige neue Software. Durch das versetze Drehen von zwei Servomotoren, konnte eine generative Grafik erstellt werden. Zusätzlich programmierten wir ein kleines Interface für die Regulierung der beiden 

[pw: mindstorm]

Keyboard Hack

Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit Lukas und Paul entstanden.

Aufgabenbeschreibung:

Mithilfe eines aus einer USB-Tastatur ausgebauten PCB-Boards sollte eine neue Hardware gebaut und ein dazugehöriges Programm geschrieben werden. 

Umsetzung: 

Die Funktionsweise einer Tastatur ähnelt einer Matrix. Jeder Taste ist im Hintergrund eine Kombination aus zwei Werten zugeordnet. Dieses Prinzip erkannten wir auch auf dem gespannten Netz eines Tennisschlägers. Daraus entstand unsere Idee den Tennisschläger für unseren Keyboard Hack zu nutzen. Wir entwickeln eine 3x3 Matrix und bespannten den Schläger mit Kupferdrähten. Jeder der 9 Knotenpunkte wurde Tennisprofis zugeordnet. Durch das jonglieren mit einem Tennisball werden die Drähte an den verschiedenen Knotenpunkten verbunden. Sobald ein Kontakt durch Druck entsteht, wird das Bild eines Tennisprofis gezeigt und das individuelle Geräusch, das beim Schlagen gemacht wird, ertönt.

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Tracing the City

Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit Lukas und Paul entstanden.

Die letzte Aufgabe bestand darin, sich einen interessanten Datensatz mit Bezug zu Berlin zu suchen. Daraus sollten Ideen für eine Visualisierung der Daten entwickelt werden und diese dann mithilfe eines Plotters auf ein Material unsere Wahl zu zeichnen.

Gemeinsam entschieden wir uns einen Datensatz zu erstellen. Als Basis für den Datensatz wählten wir die Gedicht-Reihe “Berlin” von Georg Heym die in den Jahren 1910 und 1911 entstanden sind. Darin beschreibt er u.a. die düstere Stimmung, Angst und das Unwohlsein der Menschen durch die rasante Entwicklung der Städte, Technik und Industrialisierung. Interessant hierbei waren für uns die Parallelen zum heutigen Leben, knapp über 100 Jahre später, in Berlin.

Grundidee für die Erstellung des eigenen Datensatz war die Entwicklung eines eigenen Alphabets. Jedem Buchstaben und Zeichen ordneten wir einen Winkel zwischen 0° und 180° zu.

Durch die Reimschemen innerhalb der Gedichte entstehen so parallele Linien in der Visualisierung. Trotz der sehr abstrakten Darstellung geht dadurch nicht der Hauptcharakter des Gedichts verloren.

Für die Umsetzung mit dem Plotter wählten wir Kratzpapier mit silbernem Untergrund in Kombination mit einem “Kratz-Stift”. Dies führte dazu, dass es während des Plottens an gewissen Stellen des Papiers zu größeren Zerstörungen kam – hervorgerufen durch die Technologie. Dadurch wird erneut Bezug auf die Inhalte des Gedichts genommen.

Berlin I von Georg Heym (1911)
Beteerte Fässer rollten von den Schwellen
Der dunklen Speicher auf die hohen Kähne.
Die Schlepper zogen an. Des Rauches Mähne
Hing rußig nieder auf die öligen Wellen.
Zwei Dampfer kamen mit Musikkapellen.
Den Schornstein kappten sie am Brückenbogen.
Rauch, Ruß, Gestank lag auf den schmutzigen Wogen
Der Gerbereien mit den braunen Fellen. In allen Brücken, drunter uns die Zille
Hindurchgebracht, ertönten die Signale
Gleich wie in Trommeln wachsend in der Stille.
Wir ließen los und trieben im Kanale
An Gärten langsam hin. In dem Idylle
Sahn wir der Riesenschlote Nachtfanale.

Um unsere Daten für den Code anzupassen, formatierten wir das Gedicht in eine nur aus Kleinbuchstaben bestehende Zeile.

Diese pflegten wir als String in den Code ein. Die vorkommenden Zeichen mapten wir auf die 180°. Somit erhielten wir für jeden char des Strings einen Winkel, mit dem wir eine Line ziehen konnten. Trifft diese Linie auf die Begrenzung, wird diese Stelle als Startpunkt für eine neue Linie genommen.

Die Koordinaten der Schnittstellen gaben wir direkt als gCode aus und konnten diesen somit ohne weitere Anpassungen in den Plotter geben.

[pw: plotten]

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Fazit

Dieser Kurs gab mir einen guten und interessanten Einblick in das arbeiten eines Creative Technologists. Das kreative Arbeiten mit Code und das Zusammenspiel aus Hardware und Software, hat mir ganz neue Möglichkeiten und Ansätze gezeigt. Dabei habe ich einen ersten Einblick in JavaScript bekommen und zum erstmal mit einen Plotter arbeiten können.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Werkstattpraxis

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2020