In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Kurs „Das bewegte Plakat“ von Klaus Dufke und Sven Völker beschäftigen wir uns mit dem weiten Feld des animierten grafischen Anschlags. Wir verbanden das klassische Medium des gedruckten Plakats mit verschiedenen Animationstechniken bis hin zur Augmented Reality. Das Ergebnis sollte ein Zusammenspiel aus der analogen, auf dem Plakat verankerten Ebene und der animierten Augmented Reality-Ebene werden.
Nach ersten Fingerübungen näherte ich mich dem von mir gewählten Thema Biodiversitätsverlust zunächst auf illustrativem Weg an. Die dabei entstandenen Illustrationen sind inspiriert von Katie Scott und ihrer Sammlung „Botanicum“ und den Arbeiten von Ernst Haeckel. Nach längerem Herumprobieren und der Feststellung, dass die eher filigranen Illustrationen kein starkes Plakat ergaben, konzentrierte ich mich mehr auf eine Reihe von Monotypien, die bei Experimenten in der Druckwerkstatt entstanden waren.
Laut IUCN (International Union for Conservation of Nature) sind mehr als 30 000 Spezies weltweit vom Aussterben bedroht und befinden sich auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Neben 14 693 Tierarten sind auch 16 692 Pflanzenarten in Gefahr. Die Plakatreihe »Endangered« soll gefährdeten Pflanzen mehr Aufmerksamkeit schenken und ihre Wichtigkeit im Zusammenspiel mit Mensch und Tier verdeutlichen.
Das Projekt besteht aus drei Plakaten, die als Reihe funktionieren und durch Animation der Headline miteinander verbunden werden. Jedes einzelne steht für eine bedrohte Gattung, deren Gefährdung in der Bildunterschrift erläutert wird. Die analoge Basis bilden drei verschiedene Monotypien, deren pflanzenähnliche Form durch Fadenmalerei entstanden ist. Dabei wird ein Faden zwischen zwei mit Farbe bestrichene Platten gelegt und unter Druck herausgezogen.
Die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung (Augmented Reality, kurz AR) entsteht durch die App »Artivive« und erweitert die Plakatreihe um eine animierte Ebene. Dabei bilden die Worte auf den Plakaten die Headline »Endangered«, die scheinbar dreidimensional im Raum steht.
Am Ende des Semesters haben wir eine Ausstellung in Berlin Mitte organisiert. Die Besucher konnten die ausgestellten Plakate über die Artivive-App scannen und sich die dazugehörigen Animationen ansehen.
Die Ausstellung hat dem Kurs einen sehr schönen und runden Abschluss gegeben und gezeigt, welchen Mehrwert eine animierte Ebene einem Plakat geben kann und wie schön es ist, auch anderen Leuten einen Einblick in unsere Arbeiten zu geben.
Der Kurs war für mich sehr lernintensiv und hat mein Interesse an Animation und Motion geweckt. Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten, hatte ich Spaß am Gestalten und Animieren und möchte meine Fähigkeiten dahingehend weiter vertiefen.
Vielen Dank an Sven Völker für das Video!