In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Der Kurs befasst sich mit der Dreidimensionalität in der Gestaltung sowie den Grundlagen über verschiedene Materialitäten, Oberflächen, Strukturen und Verbindungen. Anhand von vielen einzelnen Projekten, Vorträgen und der anschließend größeren Projektarbeiten erhielten wir dieses Wissen und lernten prozesshafte und experimentelle Methoden kennen.
Parachute
Der Semesterkurs startete mit einer Warm-Up Aufgabe, die darin bestand innerhalb einer Stunde einen Flugapparat zu bauen, der einen Holz-Polyeder „schwebend“ zu Boden bringt. Aus mitgebrachten Materialien sollten wir uns auf Sachen wie Flugperformance, Material und deren zugehörigen Verbindungen, sowie die Konstruktion und Ästhetik konzentrieren.
Kriterien wie Individualität, Funktionalität, Ästhetik, Konzept, Verarbeitung, Qualität der Bewegung im Raum waren dabei zu beachten. Ich entschied mich für einer Art Fallschirm. Als Hauptmaterial diente mir ein mitgebrachter Putzlappen aus leichtem Stoff. Er sollte aufgezogen sein wie ein Regenschirm, allerdings war es nicht so einfach den Draht ordentlich und symmetrisch zu biegen. Somit entschied ich mich ihn wegzulassen und den kreisrunden Stoff an 4 Stellen mit der Holzkugel zentral ausgerichtet zu verbinden. Ich musste allerdings beim Probeflug feststellen, dass er nicht gerade flog und am Ende der Flugbahn auf dem Kopf landete.
Eine gute Einstiegsaufgabe bei der interessante Ergebnisse innerhalb der Gruppe entstanden sind.
Fotorecherche Verbindungen
Die erste Aufgabe befasste sich mit der Auseinandersetzung von verschiedenen Verbindungen. Dies konnten alle verschiedenen Verbindungen sein, die uns im Alltag begegnen. Dabei war es sehr interessant zu sehen, was für verschiedene Möglichkeiten es gibt, diverse Materialien zu verbinden. In den Bildern sieht man hauptsächlich mechanische, voneinander lösbare Verbindungen. Sowie Verbindungen, die schwer voneinander lösbar sind. Ich fand es vorallem spannend zu sehen, wie viel Kraft Seile aushalten und riesige Schiffe mit dem Ufer verbinden.
Natürliche Verbindungen
Nachdem wir uns intensiver mit verschiedenen Verbindungen auseinandergesetzt haben, ging es im nächsten Schritt darum, eine Verbindung eines Objektes zu lösen und durch eine neue wieder zu vereinen. Ich finde vor allem natürliche Verbindungen sehr spannend, da diese nur durch äußere Faktoren zu öffnen sind. Dabei habe ich mir vor allem verschiedene Schalen von Früchten angeschaut. Diese bilden einen Schutz, um die Frucht und sind mit ihr natürlich verbunden. In der Re-Connect Aufgabe ging es mir darum, die Schale zu teilen und diese mit einer neuen Verbindung wieder zusammenzuführen. Als neues Verbindungselement verwendete ich einen Reißverschluss und Schnüre.
Zeichnen
In mehreren kleinen Workshops haben wir uns mit weiteren Themenfeldern beschäftigt. In dem Zeichenworkshop ging es um verschiedene Zeichensprachen, die man mit den Händen erzielen kann. In Partnerarbeit sollte einer eine Position mit seiner Hand darstellen und der andere innerhalb von wenigen Minuten diese abzeichnen. Es ging einmal um die Hand an sich und in der nächsten Aufgabe um eine Hand in Verbindung mit einem Gegenstand.
Die letzte Aufgabe bestand darin, das Gesicht seines Partners in die vorgefertigte Vorlage zu zeichnen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass dieser Workshop eine gute Auffrischung des sehr praktischen Arbeitens war und nochmal das schnelle Skizzieren angeregt hat, welches man in Zeiten des digitalen Arbeitens so oft vernachlässigt.
Spagetthibrücke
Der zweite Workshop beschäftiget sich mit einer kreativen und funktionalen Anfertigung einer Brücke, welche nur aus den vorliegenden Materialien von Spaghettis, Marshmellows und Schnüren bestehen durfte. Die Brücke sollte von einem Tischende zum anderen (1m) das Gewicht eines Pick-Ups aushalten.Unsere Gruppe entschied sich für eine sehr geometrische und feine Ausführung der Brücke. Wir nutzten den Marshmellow als Verbindungselement und die Spaghettis als tragende Kraft. Um die einzelnen Längen stabiler zu machen, haben wir immer drei Spagettiestangen verwendet. Zum Ende mussten wir allerdings feststellen, dass wir am Anfang zu sparsam mit unseren Verbindungsteilen waren und diese die Gesamtkraft nicht aushielten. So war unsere Brücke nicht ganz funktional, allerdings ästhetisch ansprechend durch die geometrischen Formen.
Eine Aufgabe, die das kreative Denken fördert, und Materialien umzufunktionieren. Auch hier waren die sowohl die Ergbenisse insgesamt sehr spannend als auch zu sehen, wie jede Gruppe an die Aufgabe rangegangen ist.
In der Kunstausstellung Connecting Afro Futures. Fashion x Hair x Design im Kunstgewerbemuseum haben mich vorallem die fotografischen Arbeiten mit dem Titel Baadaye (Zukunft auf Suaheli) fasziniert. Nicht nur die starken Portraits an sich finde ich sehr überzeugend, sondern auch die Bedeutung dahinter. Diese sollen nämlich das Leben einer Frau und eines Mannes in drei Stadien ihres Lebens, Kindheit, Jugend und Alter zeigen. Diese drei Stadien werden zusätzlich mit den drei verschiedenen Farben unterstrichen. Gold für die Geburt, Blau für die Jugend/Lebendigkeit und Rot für das Alter und den schließenden Kreislauf der roten Erde.
In meiner Postkarte habe ich versucht, diese Stadien des Lebens darzustellen. Der Fokus liegt hierbei stark auf den Farben und gilt für beide Geschlechter. Die Austtellung war insgesamt sehr interessant und inspirierend hinschtlich des weiteren Kursverlaufes.
Gewürzwürfel
Nach welchen Kriterien sind Dinge in unserem Umfeld geordnet?
Mit dieser Frage beschäftigte sich die nächste Aufgabe „Sorting Principels“. Zunächst ging es darum, einen persönlichen Ort zu analysieren und Sortierprinzipien die uns auffallen, als grafische Skizzen/Darstellungen zu erfassen. Anschließend sollten die Merkmale und Kriterien dieses Sortierprinzipes auf die Außenflächen eines selbstgebauten Würfels (12x12cm) projiziert werden. Hierbei können die Kriterien quantitativ sowie qualitativ sein. Ich entschied mich zunächst für meinen Gewürzschrank als persönlichen Ort und fing an, verschiedene Sortierprinzipien zu auzukristallisieren. Hierbei beschränkte ich mich hauptsächlich auf quantitave Übersetzungen. Nachdem ich sechs Kriterien und deren jeweilige prozentuale Verurteilung aufgestellt habe, habe ich zunächst einen Prototypen mit einer graphischen Darstellung erstellt. In meinem nächsten Versuch hatte ich die Vorstellung, ein Gewürz, in dem Fall grobkörniges Meeressalz, als Messung zu nehmen. Ich habe ein Holzgestell umrandet von Platsikscheiben gebaut. Der Innenraum der einzelnen Flächen ist mit der zugehörigen prozentualen Menge gefüllt.
Es ist nicht nur eine interessante Datenvisulialisierung entstanden, ich habe auch endlich meinen Gewürzschrank aussortiert und festgestellt, dass dort seit 2001 abgelaufene Gewürze drin standen.
7.1_Grafik
Im nächsten Schritt ging es darum, eine eigene Maßkette zu erstellen. Dabei sollten wir Bezüge zwischen den verschiedenen Maßen herstellen und diese in einer Grafik visualisieren. Kriterien, die dabei zu beachten waren, sind je nach Ausprägung individuell formal-ätherisch gestalterische Qualitäten. Die selbsterstellte Grafik stellt die individuellen Maße meines Körpers dar. Die Grafik besteht hauptsächlich aus Kreisen, die sich zu einem zusammenhängenden Bild ergänzen. Die Durchmesser der einzelnen Kreise stellen die jeweiligen Längen dieses Körperabschnitts dar. Zudem habe ich mit Deckkräften gearbeitet, um Hauptschnittstellen hervorzuheben. Diese habe ich mit Linien verbunden, somit erhielt ich die Silhouette meines Körpers.
Es ist interessant zu sehen, dass einige Kreise fast identisch sind und verschiedene Gemeinsamkeiten und Unterschiede am eigenen Körper aufweisen. Zudem bat die Aufgabe, sich nochmal näher mit Illustrator zu beschäftigen und verschiedenen Daten in einer Grafik darzustellen.
7.2_Bodyextension_Monoflosse
Basierend auf ausgewählten Zahlen meiner indivuduellen Maßkette war es die nächste Aufgabe, ein dreidimensionales Objekt zu gestalten, welches als Körperextension funktioniert. Ich entschied mich für die Maßkette meines Unterkörpers und Füße und eine Monoflosse als Bodyextension. Während des Schwimmtrainings begeisterten mich diese riesigen Flossen mit denen die Schwimmer schnell ihre Bahnen schwammen.
Zunächst einmal habe ich mir verschiedene Monoflossen als Inspiration angeschaut, sowie kunstvoll geschmückte Meerjungfrauenflossen. Ich wollte eine Mischung aus beiden Stilrichtungen machen. Denn die Flosse sollte nicht zu sportlich, aber auch nicht zu nostalgisch aussehen. Mithilfe von Skizzen und dem Bau von Prototypen habe ich verschiede Formen erstellt. Als Baumaterial diente uns die bereitgestellte Mikrowellenpappe. Mithilfe von Einführungen zu Material und Umgang haben sich sich viele Möglichkeiten angeboten, was man aus nur einem Stück Pappe alles herstellen kann und wie viel Stabilität man mit ihr erreichen kann.
Abgesehen von der Stabilität kann man auch Flexibilität erreichen, welche mir für meinen runden Körper als sehr wichtig erschien. Durch das Rillen der Pappe konnte man eine gute Flexibilität und Biegsamkeit erzielen.
Ich habe zunächst den Grundköper gebaut und genau an meine Füße angepasst. Die Flosse sollte zum reinschlüpfen sein. Nachdem ich den sehr geometrisch und sauberen Grundkörper der Flosse gebaut habe, fehlte mir noch der etwas nostalgische Stil. Zudem hatte ich die Idee mit dem Muster von Fischschuppen zu arbeiten und eventuell einen Fischschwanz zu erstellen als Übergang von Bodyextension zum Körper. Um die Fischschuppen nicht alle einzeln auszuschneiden, machte ich eine Einführung für den Lasercutter, was sich als sehr hilfreich herausstellte. Mit Hilfe Illustrator habe ich unterschiedliche Schuppenmuster angelegt.
Als ich die passende Form gefunden hatte, habe ich diese in verschiedenen Größen angelegt. Während des Lasercutterns ist eine interessante Negativform entstanden. Welche ich als Oberflächenstruktur meiner gesamten Flosse nutzte. Denn sie greift das nostalgische Fischmuster auf und sorgt für einen interessanten Effekt. Die ausgestanzten Schuppen habe ich mit Metallringen verbunden, aus denen ich einen Teil des Fischschwanzes erstellt habe.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Aufgabe sehr viel Spaß gemacht hat und ich mit meinem Endprodukt zufrieden bin. Zudem hat man neue handwerkliche Fähigkeiten erlangt, wie zum Beispiel den richtigen Umgang mit der Microwellenpappe. Man vergisst oft, wie einfach man gute Prototypen bauen kann. Das Material ist sehr vielseitig, wenn man es richtig verwendet und nutzt. Dazu war das Projekt eine gute Möglichkeit den Lasercutter auszuprobieren und das Erlernte direkt anzuwenden. Zu guter Letzt war die Präsentation aller Körperverlängerungen sehr spannend.
Heiliger See
In meinem Endprojekt geht es um eine Datenvisualisierung der Tiefen des Heiligensees in Potsdam. Schon lange interessiere ich mich für das Thema Vertiefungen vor allem in Gewässern, da man sich diese oft nicht vorstellen kann. Ich habe mich häufig gefragt, wie tief der Boden unter mir ist, wenn ich im Sommer im Heiligensee schwimme ging. Als Inspirationsquelle diente mir die topografische Karte des Sees aus dem Gewässeratlas Berlins. Ich wollte diese Tiefenkarte anhand eines Alltagsgegenstandes dreidimensional visualiserien, und dabei verschiedene Materialien ausprobieren, mit denen man in Farben und Formen verschiedene Tiefenabstufungen darstellen kann.
LOOK CLOSER
Nach einigen Recherchen und Experimenten mit verschiedenen Materialien und Gegenständen habe ich mich für den transparenten Strohhalm entschieden als Alltagsgegenstand für mein Projekt.Mir hat der Effekt sehr gut gefallen, wenn man mehrere Strohhalme aneinander befestigt. Das wabenartige Muster sorgt für eine interessante Struktur und eine gewisse Stabilität. Der Strohhalm besteht aus leichtem Plastik, ist 25 cm lang, mit einem Durchmesser von 8mm. Das Material ist biegsam, wasserfest und schmilzt schnell, wenn man es mit Hitze behandelt. Es dient als Hilfsmittel zur Aufnahme von Getränken und ist zugleich Wegwerfprodukt, welches in Zeiten des Klimawandels sehr umstritten ist. Zu Gunsten des Umweltschutzes soll ab 2021 ein Gesetz in Kraft treten, wo Plastikstrohhalme verboten werden.
TRY OUT/Studieren/Dokumentieren
Nachdem ich den Strohhalm als Gegenstand an sich analysiert habe, ging es darum experimentelle Untersuchungen zu Funktionalität und Materilalität durchzuführen. Das Bild zeigt verschiedene Experimente in dem es vorallem um die Fabigkeit geht. Durch vorherige Studien habe ich gesehen, dass ich auf unterschiedliche Art und Weise die Tiefen darstellen kann. Das linke Modell ist unterschiedlich mit tintengefärbten Wasser gefüllt. Durch verschiedene Dosierungen der Farbintensität erreicht man unterschiedliche Tiefenabstufungen. Die zwei anderen Modelle unterscheiden sich in ihren Längen der Strohhalme, die auch Aubstufungen darstellen. Die blaue Farbe soll die Farbe des Wassers aufgreifen. Zum Schluss entschied ich mich für den transparenten Strohhhalm, und Tiefenabstufungen, die man mit verschiedenen Längenabstufungen erhält.
Mithilfe einer Schneidemaschine habe ich die Strohhalme auf die verschiedenen Längen zu geschnitten. Diese haben mit Absicht nicht alle exakt dieselbe Länge, um den natürlichen Seecharakter bei zu behalten. Von Innen nach Außen habe ich die Strohhalme mit einem transparenten Kleberaneinander befestigt. Als Vorlage diente mir die Tiefenkarte des Sees im A1 Format. Am Ende kam ich auf 2400 Strohhalme, die ich aneinander verklebt habe.
Fotostudio/Inszenierung meines Obkjektes
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich persönlich am meisten vom Arbeiten an diesem Endprojekt mitnehmen konnte. Dadurch das wir das Thema und Material frei wählen durften, bin ich sehr froh, dass ich in dem freien Thema Vertiefungen weiter gekommen bin. Ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis und schaue positiv auf den Gesamtverlauf zurück. Vorallem waren die Experimente und einzelen Studien wichtig für mein Projekt. Zwischendurch hatte ich Zweifel an dem Projekt aufgrund der Größe und dem Verbrauch von Platsikstrohhalmen in Zeiten des Klimawandels. Somit hat mich dieses Projekt in der Hinsicht angeregt, in Zukunft Uniprojekte nachhaltiger zu gestalten. Des Weiteren habe ich auch meine fotografischen Fähigkeiten weiter vertiefen können, durch Dokumentarbilder und der Inszenierung meines Objektes im Fotostudio mit verschiedenen Lichtern und Effekten. Abschließend kann ich sagen, dass mir das Projekt sehr viel Spaß gemacht hat und ich ich viel von ihm mit nehmen konnte.
Zum Abschluss des Kurses sollten wir unsere Kurs in Form eines Printmediums dokumentieren. Auch dies war eine sehr gute Aufgabe hinsichtlich der Erstellung eines Layouts mit InDesign. Ich habe mich viel mit verschiedenen Anordnungen von Text und Bildern beschäftigt. Gelerntes aus anderen Kursen wie zum Beispiel aus dem Fotografie und Colourmanagment Kurs konnte man anwenden. Zusätzlich wollte ich meine Kursdoku selbst binden, und habe mich in der Buchbindewerkstatt ausprobiert. Da ich dieses zum ersten mal richtig allein gemacht habe ist es nicht ganz so wie ich es haben wollte, es war aber eine sehr gute Übung und hat viel Spaß gemacht.
Abschließend kann man festhalten, dass der Kurs eine sehr gute Wahl war und ich viel von ihm für mein weiteres Studium mitnehmen konnte. Einerseits hat mir die Kursstruktur und die Methodik, sowie der gesamte Kursinhalt sehr gut gefallen. Das Arbeiten an mehreren kleinen Projekten kennt man aus vielen anderen Kursen nicht. Bei vielen Kursen liegt die Gewichtung zu viel auf dem Endprojekt, an dem man das gesamte Semester arbeitet. In diesem Kurs ging es mehr um aufeinander aufbauende Aufgaben und Projekte, sowie Exkursionen und Workshops zur Auflockerung und um das Sammeln von Inspirationen so. Zudem habe ich dazu gelernt, dass es darauf ankommt, was man selbst aus einer Aufgabe macht und erzielt zu lernen. Man kann selbst entscheiden, worauf man den Fokus setzt und wie man arbeitet. Insgesamt habe ich viel neues gelernt, aber auch viel bereits erlerntes vertiefen können.