In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die hier dokumentierte Arbeit ist im Projektwochenkurs „Rewind the Smartwatch“ unter der Leitung von Henrik Waffner, Prof. Reto Wettach und Carla Schewe entstanden.
– Motivation und Erwartungen – Die inhaltliche Themensetzung des Kurses fand ich sehr ansprechend. Wearables als Betrachtungsgegenstand habe ich bis dahin im Studium nicht behandelt und wollte die Chance nutzen, mehr darüber zu erfahren. Als angehende Interfacegestalterin war es für mich außerdem reizvoll, ein Interface zu gestalten :).
Als Arbeitsmethoden wurden im Kurs die Job Stories und das sogenannte Bodystorming vorgestellt und angewandt. Als gemeinsame Arbeitsplattform nutzten wir das kollaborative, visuelle tool miro. Ich fand die Vorstellung der Methoden und Tools sehr hilfreich.
Die anfängliche Vorlesung von Prof. Reto Wettach zum Thema Physical Interaction Design (Why Body Matters?) hat einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen und meinen Begriff von Interface erweitert.
Während meiner YouTube-Videorecherche zu Situationen, in denen Wearables nützlich sein könnten, bin ich über ein Video gestolpert, das einen Astronauten im Weltall beim Zähneputzen zeigt. Ein Interface für den Einsatz im Weltall gestalten – das war mein Inspirationsfunke.
Mein Konzept stützt sich auf die Situation, dass mehrere Menschen gemeinsam auf der ISS arbeiten – einem Arbeitsort unter Extrembedingungen. Crewmitglieder müssen sich deswegen besonders gut aufeinander verlassen können. Probleme, die auftreten sind, dass es durchaus menschlich ist, sich einmal zu überschätzen. Doch wenn ein*e Astronaut*in ausfällt, ist es für die Crew eine besondere Belastung.
Der Lösungsansatz ist ein hauchdünnes Haut-Metall-Interface, das auf Mission und Crew angepasst werden kann. Es schmiegt sich an die Haut und trackt durchgehend die Vitalitätsdaten. Das Auslesen der Daten kann dabei von der Person selbst, einem Crewmitglied oder dem Bordcomputer vorgenommen werden.
Das Auslesen der Daten folgt dabei dem im Sozialleben gründenden Ritual des Handauflegens. Inspiriert durch die Why Body Matters Thematik, wollte ich eine Interfacebedienung kreieren, die nicht über ein Display passiert, sondern durch Handkontakt.
Nachdem mein Konzept feststand, erstellte ich in mehreren Iterationsschleifen quick and dirty Prototypen meiner new wearables. Zum Einsatz kamen die Handykamera, Photoshop und giphy.com. In dieser Prozessphase lag meine Interessenfokus vor allem auf der visuellen Ausdrucksmöglichkeit – was wäre ideal und was kann ich in der Zeit mit meinem Skillset erreichen.
In der Phase der Detailausarbeitung stellte ich die Formen (Formsegmente) zusammen, über die ich die Kommunikation stattfinden lassen wollte. Ich belegte die einzelenen Formen mit einer Bedeutung und positionierte diese möglichst ausgewogen zum einen auf der Handoberfläche und zum anderen auf der Innenseite des Handgelenks.
Angelehnt an die Farben der NASA – der theoretischen Schirmherrin meines Projekts :) – entwickelte ich ein Farbsystem, mit dem die bestimmten Zustände kommuniziert werden sollten.
Als Endergebnis entstanden vier Bilder, die Spaceskin, das New Generation Wearable der NASA präsentieren. Darüber hinaus kreierte ich mein allererstes GIF. Das GIF zeigt den Kommunikationsfall zwischen zwei Crewmitgliedern: Der ISS-Stationsarzt prüft nach, ob die Astronautin wirklich fit ist für den Einsatz außerhalb der Station.
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Beteiligten am Fotoshoot.
Am Arbeitsprozess für dieses Projekt habe ich viel lernen können. Ich bin sehr froh, mein erstes GIF erstellt und meine Photoshop-Skills erweitert zu haben.
Interfaces zu konzipieren und zu gestalten, die sich sehr weit von klassischen Pixelscreen-Interfaces lösen, fällt mir nicht leicht und stößt anfänglich nicht immer auf meine volle Zustimmung. Gerade deswegen bin ich froh, den Kurs in seiner Form gemacht zu haben, da er meinen Horizont definitiv erweitert hat. Danke.