In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die hier dokumentierten Arbeiten sind im Fachorientierungskurs „Grundlagen der Typografie – Von Makro- bis Mikrotypografie und zurück“ bei Katrin Holst entstanden.
– Motivation und Erwartungen – Durch meine ersten gestalterischen Versuche, im Ehrenamt, Fernstudium, Job, wurde mir bald klar, dass mir der Umgang mit Typografie nicht intuitiv leicht fällt. Ich sah, dass es nicht gut aussah, aber ich konnte nicht sagen, wie ich es besser machen könnte. Aus diesem Grund habe ich in meinem zweiten Semester beide Typografie-Grundlagenkurse belegt. Ich wollte lernen, wie ich gute Typografie erkenne und passend einsetze.
Das Zeichen verändert die Fläche, auf die es gestellt wird. Es verändert sich auch selbst, abhängig von der umgebenden Fläche und seiner relativen Lage darin.
Aufgabe Jede Studentin und Student wählt aus den vorliegenden Schriftmustern typische, formal interessante Ausschnitte.
In der – unter Umständen auch extremen – Vergrößerung wird das Zeichen nicht mehr als auf der Fläche stehend wahrgenommen. Die Formwahrnehmung der Betrachter_innen ändert sich.
Aufgabe Sprengt die Fläche mit eurem Zeichen!
Die Welt, in der wir leben, ist fast durchgehend gestaltet und gestaltete Typografie ist ihr fester Bestandteil. Die Aufgabe, eine Art typografische Untersuchung des eigenen Viertels zu machen, hat mir sehr gut gefallen. Ich war sehr von mir selbst überrascht, wie wenig ich vorher darauf geachtet habe, welche Typografie eigentlich in weniger repräsentativen Orten eingesetzt wird – wie z.B. bei meinem Stamm-Dönerladen.
Aufgabe Fotografiert Typografie in eurem Viertel.
Durch das Ausgleichen, also das Spationieren der einzelnen Buchstaben zueinander werden die Abstände zwischen den jeweiligen Lettern bestimmt, die sich nicht in geometrische oder rechnerische Schemata fassen lassen.
Aufgabe Aus den vorhandenen Schriftmustern montiert jede Studentin und Student seinen eigenen Vornamen.
Sematische Typografie ist bestens dafür geeignet, einen Eindruckl davon zu vermitteln, was Typografie alleine – ohne zusätzliche dekorative Elemente oder begleitende Bilder – auszudrücken vermag.
Aufgabe Wählt zehn der unterstehenden Wörter und erforscht deren expressive Qualitäten.
Hier soll es um die bewußte Wahrnehmung der, in der Typografie auftretenden Negativflächen, wie der Innenräume der Buchstaben oder der Wort-, Buchstaben- und Zeilenabstände, sowie der entstehenden Weißräume und deren Auswirkung auf die Lesbarkeit und den Ausdruck eines Schriftobjekts gehen.
Aufgabe Gestaltet eine Visitenkarte.
In dieser Übung geht es darum, mit Text eine Fläche systematisch und vor allem rasterbasiert klar zu gestalten.
Aufgabe Gestaltet ein CD-Booklet. Experimentiert dabei frei mit verschiedensten Anordnungen der Daten, um so mögliche Zusammenhänge aufzudecken.
Für die Umsetzung dieser Aufgabe habe ich – nach Anraten eines Kommilitonen – mein erstes Moodboard erstellt. Wie habe ich nur vorher ohne gearbeitet?
Mehrere Worte werden zu einem Satz, indem sie grammatisch, inhaltlich und gestalterisch in einen sinnvollen Bezug zueinander gesetzt werden. Ein Text hat eine komplexere Flächenwirkung als das einzelne Wort.
Aufgabe Gestaltet eine Einladung mit reduzierten Mitteln.
Das Abschlussprojekt des Kurses bestand darin, die zuvor erstellten Arbeiten in einer kleinen, persönlichen Publikation zusammenzustellen – mit anderen Worten eine Layout-Herausforderung. Ich fand es eine sehr gute Übung, um erste Arbeitserfahrungen mit einem Raster zu sammeln. Außerdem konnte ich ein erstes Verständnis dafür entwickeln, was es bedeutet ein umfangreiches Printprodukt herzustellen, vom Zeitaufwand bis zu der Wahl der richtigen Druckerei.
Die letzte Aufgabe, die es zu meistern galt, war die Produktfotografie. Nachdem ich auf incom in unterschiedlichen Dokumentationen und in BA- und Kolloquiumspräsentationen in der Prüfungswoche sehr gute Fotoaufnahmen gesehen hatte, nahm ich mir selbst vor meine Semesterarbeiten gut zu fotografieren. Das untenstehende Ergebnis hätte ich alleine nicht erreichen können und danke an dieser Stelle dem beteiligten Fotografen.
Durch die Ausarbeitung der einzelnen Wochenaufgaben, vor allem aber durch das Gestalten des Typoheftes habe ich gemerkt, wie sehr es von mir selbst abhängt, wieviel ich in einem Kurs lerne. Mit dem Fortschreiten des Semesters wurde mir klar, dass die Stunden im Unterricht lediglich eine Bühne sind, auf der ich meine Arbeit präsentiere und Feedback einhole. Das Gestalten, Ausprobieren und daraus Lernen, sowie das Niveau meiner Arbeit, dafür bin ich selbst verantwortlich.
Der Kurs hat mir auf jeden Fall geholfen Typografie als ein Gestaltungselement zu betrachten und zu behandeln und nicht länger als ein für mich undurchdringliches Mysterium. Danke.