In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Design of Software Interfaces – Human Computer Interaction Design
WiSe 2009/10
Prof. Dr. Frank Heidmann
Der Basiskurs führt in die theoretischen, methodischen und praktischen Grundlagen des Human Computer Interaction Design und der verwandten Themen Usability & User Experience Engineering ein.
Eine Dokumentation von:
Chris Magiera / ID 3. Semester
Ulrike Thierbach / ID 3. Semester
Natalia Zdebel / ID 3. Semester
Basierend auf bereits bestehenden mobilen Routenplanern soll »iRoute« dem Benutzer zusätzlich die Möglichkeit bieten, innerhalb seiner geplanten Route Echtzeitinformationen über Verspätungen sowie Alternativen zu erhalten, damit gezielt und entspannt auf eventuelle Änderungen reagiert werden kann.
Der Fokus unserer Applikation liegt darin, nicht nur eine Route von A nach B zu zu finden, sondern den Benutzer vor Antritt und während der Route durch detaillierte Weginformationen ein sicheres Gefühl zu geben und ihn während seiner Reise zu begleiten, indem ihm bei eventuellen Änderungen im Fahrplan Alternativverbindungen angeboten werden, um sein Ziel dennoch sicher und ohne großen Zeitverlust zu erreichen.
Folgende Funktionen unterscheiden unsere Applikation von herkömmlichen Routenplanern:
Sofortige Alarmierung bei verspäteten Verkehrsmitteln samt
automatischer Anzeige von Alternativverbindungen
Die wichtigste Funktion unseres Routenplaners ist, in Echtheit Informationen über verspätete Verkehrsmittel innerhalb der geplanten Route abzufragen, sodass flexibler auf eventuelle Änderungen reagiert werden kann. So alarmiert die Applikation den Benutzer ggfs. während der Fahrt über eine Verspätung, bietet ihm aber gleichzeitig automatisch mögliche Alternativverbindungen an.
Warn-/Erinnerungsfunktion, die dem Benutzer mitteilt,
wann und wie schnell er sich fortbewegen muss, um ein entsprechendes Verkehrsmittel rechtzeitig zu erreichen
Die Applikation warnt den Benutzer, zu welchem Zeitpunkt er zur entsprechenden Haltestelle aufbrechen sollte, und stellt die Information zur Verfügung, in welchem Tempo er sich fortbewegen müsste, um rechtzeitig die Haltestelle zu erreichen. Diese Funktion kann individuell angepasst werden, d.h. der Benutzer hat die Möglichkeit, das Gerät auf sein Schritttempo zu eichen.
Umsteigekarten
Zudem ist es möglich, sich bereits bevor Fahrtantritt Umsteigewege auf den entsprechenden Bahnhöfen anzusehen, um dem Benutzer ein sicheres Gefühl beim Umsteigen zu vermitteln. Eine Angabe über die zurückzulegende Strecke sowie über die benötigte Zeit informiert den Benutzer, wie schnell er sich fortbewegen sollte, um das Anschlussverkehrsmittel rechtzeitig zu erreichen.
Umgebungskarten
Ein weiteres Feature sind die Umgebungskarten, auf denen wichtige Einrichtungen angezeigt werden, die vom Benutzer an seine eigenen Bedürfnisse angepasst werden können, d.h. er kann sich bspw. Sparkassen-Automaten oder Informationsschalter an bestimmten Bahnhöfen anzeigen lassen, um diese leichter finden zu können.
Farbliche Kennzeichnung von Suchergebnissen und individuelle Sortierungsmöglichkeit
Die Eingabe des gewünschten Weges kann mittels vorhergesehener Eingabefelder oder direkt auf dem entsprechenden Liniennetz erfolgen. Die Suchergebnisse werden so dargestellt, dass der Benutzer mittels Farbcode sofort einen Überblick darüber bekommt, wie »riskant« die jeweilige Route ist; d.h. steht dem Benutzer nur wenig Zeit zum Umsteigen zur Verfügung, sodass er auf ein pünktliches Verkehrsmittel angewiesen ist, damit er seinen Anschluss nicht verpasst, wird die Verbindung rot dargestellt; hat der Benutzer bspw. viel Zeit zum Umsteigen ist die Verbindung grün gekennzeichnet.
Flexibles Herunterladen, Aktivieren und Deaktivieren von Städtekarten
Favoritenfunktion mit individueller Namensvergabe
Individuelle Anpassung des Alarmtons, Warn-/Erinnnerungstons, der Lautstärke und Vibration etc.
Nina besitzt keinen eigenen Führerschein; daher ist sie abhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln, um nicht nur zur Uni und zur Arbeit zu kommen, sondern auch um abends ausgelassen feiern gehen zu können.
Jens hat Geschäftstermine in ganz Deutschland; daher reist er viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Else fühlt sich nicht mehr fit genug, um selbst Auto zu fahren und lebt ökologisch sehr bewusst; daher ist sie abhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln, um zur Arbeit zu kommen, den Einkauf zu erledigen und ihrer Reiselust nachzugehen.
[–› PDF: Personas und Szenarien](http://www.moargh.de/fhp/iroute_personas-szenarien.pdf „PDF: Personas und Szenarien“)
Die vorgesehenen Funktionen sortierten wir und unterteilten das Programmenü dann in drei Bereiche:
Die Einstellungsmöglichkeiten wollten wir in die globalen Einstellungen des iPhones verlagern.
Alarme oder Erinnerungen werden vordergründig angezeigt.
[–› PDF: Erste Papier-Prototypen](http://www.moargh.de/fhp/iroute_papier-prototyp-0.1.pdf „PDF: Erste Papierprototypen“)
Verbesserungen
Die Tabs für die Programmbereiche verlagerten wir an den unteren Rand des Bildschirms, damit dieser beim Antippen nicht von der Hand verdeckt wird.
Die Einstellungen fügten wir ins Programm ein, um die Navigation zu erleichtern.
Die Verbindungssuche, also Start-/Zieleingabe, sollte auch direkt auf der Karte möglich sein.
Daneben sollten auch die Umgebungskarten der verschiedenen Bahnhöfe/Haltestellen von der Karte aus abrufbar sein.
(Zum Vergrößern auf das Bild klicken.)
[–› PDF: Finaler Test-Prototyp](http://www.moargh.de/fhp/iroute_finaler-papier-prototyp.pdf „PDF: Finaler Test-Prototyp“)
Wir haben sieben potentielle Nutzer unserer Applikation getestet.
Hierbei haben wir sowohl jüngere Nutzer, die sich gut mit technischen Geräten auskennen und zum Teil sogar ein iPhone besitzen, als auch Nutzer der älteren Generation, die weniger technisch versiert sind, getestet.
[–› PDF: Sieben Probanden](http://www.moargh.de/fhp/iroute_7probanden.pdf „PDF: 7 Probanden“)
Wir haben uns sieben Szenarien für unsere Probanden ausgedacht, die anhand des Papier-Prototypen simuliert werden sollten.
Suchen Sie sich über die Einstellungen einen neuen Alarmton heraus.
Stellen Sie außerdem die Warnzeit auf 15 Minuten.
Stellen Sie sich vor, es ist 12:00 Uhr Mittag und Sie müssen um etwa 13:45 Uhr am Hauptbahnhof Potsdam sein. Suchen Sie vom Südkreuz aus die schnellstmögliche Verbindung zum Hauptbahnhof Potsdam.
Sie möchten noch Geld abheben. Aktivieren Sie Sparkasse in den Einstellungen und suchen nach einem Sparkassenautomaten am Hauptbahnhof Potsdam.
Fügen Sie die eben von Ihnen herausgesuchte Verbindung den Favo-riten hinzu und geben ihr im Favoritenmenü den Namen »Testweg«.
Laden Sie sich über die Einstellungen die Karte für Hamburg herunter.
Suchen Sie sich über die Karte eine Verbindung von Hauptbahnhof Hamburg zum Bahnhof Altona heraus. Wir haben unsere Usability Tests mithilfe unseres finalen Papier-Prototypen durchgeführt.
Grundsätzlich hatten Testpersonen, denen das iPhone unbekannt war, anfangs Probleme mit dem Verständnis bestimmter Standards von Apple (zum Beispiel dem Zahlenrad und dem An-/Aus-Schalter). Das mag zum einen daran liegen, dass ein Papierprototyp beim Testen von Touchscreenumgebungen an gewisse Grenzen stößt. Die Testpersonen gaben aber an, dass sie die Prinzipien schnell verinnerlicht hatten, nachdem sie sie verstanden hatten.
Es stellte sich heraus, dass die Einstellungen noch nicht übersichtlich genug waren. Die Sortierung kann noch optimiert werden und Überschriften zu Funktionsgruppen sind teilweise zu allgemein. Vor allem fiel auf, dass ein Icon vor dem Wort »Warnzeit« das Auffinden dieser Funktion verhinderte. Das Icon muss also hinter dem Wort stehen.
Im Bereich »Verbindungen« traten keine Probleme auf, allerdings vereinfachten wir das Eingabefeld noch weiter und fügten die Möglichkeit hinzu, die Verbindungen nach verschiedenen Kriterien zu sortieren.
Die Umgebungskarte optimierten wir durch die Möglichkeit, direkt, also ohne Umweg über die Einstellungen, die Anzeigeoptionen zu verändern.
Da das hinzufügen von Favoriten im Test Probleme bereitet hatte, veränderten wir das Icon des Favoriten-Tabs. Außerdem erweiterten wir den Bereich »Favoriten« um die Möglichkeit, dort direkt die aktuelle Verbindung hinzuzufügen und verbesserten den erklärenden Einführungstext.
Im Bereich »Karten« fügten wir abstrahierte Miniaturansichten hinzu, um die Städtenamen/Kartennamen streng von den Bezeichnungen für Stationen/Bahnhöfe abzugrenzen und damit Missverständnisse zu verhindern.
Bei der Auswahl von Start und Ziel zur Verbindungssuche von der Karte aus, wurde auf Anmerkung einiger Probanden eine Beschriftung hinzugefügt. Außerdem wurde eine Suchfunktion zum Auffinden von Stationen ergänzt.
Die abschließende Bewertung durch die Probanden fiel überaus gut aus, was damit erklärt werden kann, dass wir die Tests mit Freunden und Verwandten durchgeführt haben, die wir aber natürlich vorher um Objektivität gebeten hatten.
Die einzig negativen Punkte waren der niedrige Unterhaltungswert bzw. die Monotonie unserer Applikation. Vielleicht ergäben sich in dieser Hinsicht Verbesserungen beim Testen der fertigen Applikation am iPhone. Die darin vorgesehenen Animationen sowie das allgemeine Feeling am Touchscreen sind mit einem Papierprototypen nicht vermittelbar.
[–› PDF: Auswertung der Usability Tests / Optimierungen](http://www.moargh.de/fhp/iroute_auswertung-der-usability-tests.pdf „PDF: Auswertung der Usability Tests / Optimierungen“)
Wir haben im zeitlichen Rahmen eines Semesters lange nicht alle Ideen umsetzen können. Unser Ergebnis ist keine fertige Applikation, sondern skizzenhaft und exemplarisch umrissen.
Dennoch verschaffte uns der Kurs einen Einblick in die Entwicklung von Interfaces und zeigte, wieviel Arbeit schon in relativ einfachen Anwendungen steckt.