In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Der Kurs wurde das erste Mal, parallel zum 100 Jährigem Jubiläum des Bauhauses, Angeboten und sollte sich mit der Lehr- und Denkweise dieser damals einzigartigen Institution beschäftigen. In der ersten Hälfte haben wir uns noch sehr direkt mit dem Bauhaus beschäftigt da man einzelne Künstler/Gestalter analysieren sollte und begleitend dazu immer wieder Ausstellungen besucht hat. In der zweiten Hälfte konnte man sich vom Thema trennen und eigene Projekte innerhalb seiner Gruppe realisieren.
Zu Beginn haben wir uns mit dem Maler, Pädagogen und Kunsttheoretiker Josef Albers beschäftig, und seine Arbeiten sowie Werke angesehen. Vor allem die Pop-Up Gebilde aus Papier haben uns sehr fasziniert, weshalb wir uns dann auch entschieden haben diese Papier Konstruktionen zu analysieren. Das besondere an seinen Pop-Up Modellen war, dass er nie zusätzliches Material verwendet hat. Durch Einschnitte im Papier konnte er gezielte Formen erstellen, die beim Falten dann zu einem Dreidimensionalen Objekt werden. Das Buch ”Phantastische Papierarbeiten“ von Ramin Razani, behandelt genau diese Formen und hat uns sehr geholfen die Konstruktionen zu verstehen.
Durch die vielen Museumsbesuche sind wir immer weiter in die Materie vom Bauhaus eingestiegen, und haben uns mit den verschiedenen Künstlern, Architekten und Designern auseinandergesetzt, die das Bauhaus geprägt haben. Vor allem aber, konnte uns das Bröhan-Museum begeistern. Hier wurde weniger das Bauhaus an sich ausgestellt, als den Weg zum Bauhaus, also die Entwicklung von Kunst, Kultur und Design im laufe der Jahre. Wir hatten also unser vermeintliches Thema gefunden. Da wir uns jedoch nicht, ohne auch nur andere Ideen in Betracht gezogen zu haben, mit dem erst besten Thema auseinandersetzten wollten, suchten wir nach dem Museumsbesuch ein nettes Cafe auf und fingen an mit dem Brainstroming. Die Ideen reichten von Lustigen ansetzten, wie z.B. einem neuen Branding für den Baumarkt ”Bauhaus“ im Stiel vom Bauhaus, hin zu einem Messekonzept für die Weltausstellung, in dem alte Projekte des Bauhauses wieder so präsentiert werden wie früher.
Unsere erste wirkliche Idee, stark verknüpft mit den Erkenntnissen aus dem Bröhan Museum, war es ein Animiertes Video zu erstellen in welchem man Anhand eines oder mehrer Möbelstücke die Stil/Design Veränderung im 19/20 Jhr. visualisiert. Parallel haben wir uns überlegt das man diese Veränderung auch in einem Pop-Up Buch zeigen könnte, damit würden wir auch noch das von Albers oft benutzte Material Papier mit einbeziehen.
Nach unserer ersten Konsultation mit Frau Prof. Martini haben wir jedoch schnell gemerkt das wir uns mit diesen Ideen viel zu stark mit dem Thema Bauhaus an sich beschäftigen würden. Der Schwerpunkt sollte eben mehr auf der Art des Arbeitens liegen und nicht auf den gewählten Themen. Mit dieser neuen Erkenntnis haben wir uns zwar weiterhin mit dem Medium Pop-Up Buch beschäftigt aber ein anderes Thema gewählt: Space Race zum Mars
Da wir das Material Papier und das Medium Pop-Up weiterhin beibehalten wollten, war unsere nächste Idee eine Art Rauminstallation zu schaffen die einerseits informieren soll aber auch Interaktion ermöglicht. Nach vielen Stunden des Brainstormings haben wir uns überlegt eine Raumkapsel zu bauen in welcher man sich reinsetzen kann um einen Test zu absolvieren der dem Benutzer sagen soll ob man an der Besiedlung des Mars teilnehmen könnte. Dazu sollten noch eher kritische Auseinandersetzungen mit dem Thema dazu kommen. Da wir aber zu schnell an die Grenzen des Materials und dem Interaktionsrahmen von Pop-Up Büchern gestoßen sind hieß es wieder: ganz viel Brainstorming betreiben.
Bei einem Telefonat hatten wir endlich unseren Durchbruch bei der Ideenfindung, und zwar Nintendo Labo. Die Labo Sparte ist ein relativ erfolgreicher Versuch von Nintendo gewesen Ihre aktuelle Konsole (Nintendo Switch) mit dem Material Pappe zu verbinden und damit Kinder und alle Nutzer dieser Konsole das Basteln wieder näher zu bringen. Aufgrund der Joy-Cons (Controller der Switch) welche vibrieren können, abnehmbar sind und allg. eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren besitzen hat man einen unglaublich großen Rahmen an Möglichkeiten. Nachdem wir uns also ein solches Set gekauft haben, haben wir gleich die mitgelieferte Software ausprobiert, diese erlaubt es uns sehr einfach auf der Switch zu programmieren und den Controllern einen Input und Output zu zuordnen.
Unser endgültiges Projekt war nun eine 1,5x1,5 orange angemalte Spielfläche die den Mars darstellen soll auf der man ein „Auto“ aus Pappe über die Controller steuern kann. Dieses Auto repräsentiert die ganzen Planeten Erde.
Die Aufgabe war es die einzelnen Docking Stationen anzusteuern damit du eine Aktionskarte ziehen kann und alle Kapseln zu bauen bis die Zeit abläuft. Auf den Karten stehen Aufgaben wie z.B. „Um diese Wohnkapsel bauen zu können wird in der Stadt Berlin der gesamte Strom abgeschaltet.“ Sollte sich der Spieler dazu entscheiden trotz der Konsequenzen die Kapsel zu bauen bekommt zusätzlich Zeit dazu und kann das Spiel weiter fortführen.
Man merkt schnell das man nicht wirklich gewinnen kann, entweder man baut den Mars aus und zerstört dabei Berlin (Symbolisch für alle anderen Städte dieser Welt) oder man tut einfach nichts. Wir wollten damit die Kritik spielerisch aufdecken welche man immer wieder zu hören bekommt falls man sich positiv über Projekte der Mars Besiedlung o.ä. äußert (Critical Design) wie z.B. „Kümmert euch erstmal um die Erde bevor ihr zum Mars fliegt!“
Hier folgt eine Bildersammlung in der wie einen Einblick in die Entstehungsphase geben möchten. Die Spielfläche selbst hat Benjamin im Baumarkt gekauft, die Farbe ich in einem Bastelladen und das Material bei Modulor. Die einzelnen Formen für die Gebäude, Docks und Hügel haben wir am Laser ausgeschnitten und mit einer Heißklebepistole verbunden. Die Textkarten hat Benjamin gestalten und geschrieben.