In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
“100 Ways to Move an A” ist eine Entdeckung der typografischen Möglichkeiten von dynamischer Schrift im Bewegtbild. Inspiriert von Sister Corita Kents Arbeitsweise und Leitsätzen “If you work it will lead to something” werden Barrieren im Kopf durchbrochen und die Idee für die Semesteraufgabe eines bewegten Zeichensatzes im Experiment entwickelt.
//Zur Ansicht der Animationen auf dem Handy, bitte Bilder klicken.
Inhalt des Kurses „Motion Basis: Dynamic Type“ ist die Konzeption und Entwicklung einer Bewegtschrift in der Anwendung eines Corporate Designs. Eine animierte Schriftart zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Zeichen als eigenständig animiertes Element vorliegt und miteinander kombiniert werden kann.
Anstatt über das Semester an einer einzigen Schrift zu arbeiten, wurde sich, aufgrund weniger Erfahrungen im Bereich Animation, dazu entschieden den Fokus auf den Prozess der Animation zu legen. In der Gestaltung von 100 bewegten Zeichen wurde die Idee für einen bewegten Zeichensatz gesucht.
Am Anfang ist das A. Ein weißes, einheitlich positioniertes A im dreidimensionalen Raum bildet die Basis jedes bewegten Zeichens. Ausgehend hiervon wird beliebig, ohne Anweisung durch Tutorials o.ä., mit den Funktionen in Cinema 4D experimentiert. Es wird darauf geachtet, das die gefertigten Daten einen mühelosen Austausch des Grundzeichens zulassen. Die gerenderten Ergebnisse werden folgend in After Effects ausgerichtet, gesammelt und exportiert.
Eines von 100 bewegten Zeichen wird parallel zum Projekt als Zeichensatz umgesetzt.
Für alle weiteren Zeichen wird eine eigene .c4d Datei angelegt und die Textur entsprechend ausgetauscht.
Als Anwendung des Zeichensatzes wird ein Showcase Video erstellt. Die bildlichen Ideen entstehen dabei ohne Skript während der Erstellung des eigens dafür angefertigten Liedes in Ableton Live. Die bpm (beats per minute) werden dabei an die Animationsdauer der Schrift angepasst. 120bpm = 2bps = 8 Schläge pro Animation. Bei einem 4/4 Takt ergeben sich 2 Takte pro Schleife, mit denen sich die Komposition des Showcase Videos gestalten lässt.
Durch die quantitative Gestaltung wird ein analytischer Grundgedanke im Prozess unterdrückt. Da ich sonst dazu neige bereits im gestalterischen Prozess zu weit auszuarbeiten, half es dabei den Blick auf das Einzelne zu verlieren und die Angst vor dem nicht-perfekten Ergebnis zu eliminieren. Es wurde deutlich, dass gute Resultate weniger gute Nebenprodukte bedingen und der Gedanke daran ein freies Arbeiten möglich macht. Während ich zuvor den Ablauf von der Idee bis zum Endprodukt meist im Kopf durchging, fällt es mir nun leichter mich auf das Scheitern im Ablauf einzulassen. Im Nachhinein betrachtet lieferten die Fehler die besten und überraschendsten Resultate.