In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Kurs „Redaktionelle Gestaltung 01: Wieso? Weshalb? Warum?“ der durch Franziska Morlok und Felix Walser betreut wurde, entwarfen und erstellten wir ein 20-seitiges Heft mit dem Ziel, eine Sammlung reizvoll darzustellen. Welche Art von Sammlung war uns dabei selbst überlassen, wichtig war nur, dass am Ende eine Dramaturgie; ein Konzept zu erkennen ist.
Schon immer trage ich eine Faszination für Blumen und Pflanzen aller Art in mir. In meinem letztem Urlaub auf der Insel Malta erfuhr ich zum Ersten Mal den vermeindlichen Grund dafür. Während meine Großmutter und Ich über einen alten, historischen Friedhof spazierten, rief Sie mich alle paar Minuten zu sich, streckte mir Blätter und Blüten ins Gesicht und erzählte mir zu allem, was Sie fand die Möglichkeiten Ihrer Anwendungen. Sie strahlte dabei über beide Ohren und es war schön zu spüren, wie wir diese Freude gemeinsam teilen konnten. Ohne es vorher gewusst zu haben, tat Sie das Gleiche wie ich. Immer wenn Ihr eine Pflanze besonders gut gefiel und sich zufällig Samen daran befanden, steckte Sie sich diese ein.
Mittlerweile kann ich die Anzahl der verschiedenen Samen von Blumen- und Pflanzenarten, die ich Zuhause verwahrt habe, gar nicht mehr überschauen. Aber immer wirkt es fast wie eine Art Zauber auf mich, wenn aus einem kleinen, unscheinbaren Samen die schöne Blume oder die Pflanze wächst, an der man sich beim Spaziergang oder auf einer Reise so erfreut hat. So entstand die Inspiration für mein Heft. Ich finde, das schon alleine ein solcher Samen etwas sehr ästhetisches haben kann. Mein Ziel war es, dem Betrachter genau diese Ästhetik zu vermitteln.
Die Druckherstellung erfolgte durch einen Risographen. Bei diesem Zylinderdruckverfahren wird eine Öl-Wasser-basierte Farbe verwendet. Der Druck bzw. die Weiterverarbeitung nimmt daher einige Zeit in Anspruch, denn die Trockenzeit muss stets beachtet werden, um ein Verschmieren der Farbe zu vermeiden.
Die Masterfolien bestehen aus einem hauchdünnen Sojapapier. Das besondere bei diesem Druckverfahren ist, dass der Prozess frei von Chemikalien von Statten geht; außerdem ist er sehr ökonomisch, da man schnell hohe Auflagen produzieren kann. Des Weiteren entsteht mit dem Risographen auch eine sehr ästhetische Komponente durch die Möglichkeit, verschiedene Abstufungen von Rastern zu verwenden. Die maximale Formatgröße beim Risographen beträgt A3.
Pro Farbe muss beim Risodruck eine neue Masterfolie hergestellt werden. Ähnlich wie beim Siebdruck wird durch das Auftragen einer Farbe über einer Schablone (Masterfolie) das gewünschte Bild als Durchdruck erzeugt. Der Risograph erkennt die unterschiedlichen Grauabstufungen in einem Bild und wandelt diese dann in der gewünschten, eingesetzten Farbe um. Es gibt 2 Möglichkeiten den Risographen zu benutzen: Man sendet seine grau abgestuften PDFs an den „Drucker“ oder man scannt diese, wie bei einem Kopierer.
In unserem Fall verwendeten wir ganz klassisch die Kopiermethode. Generell zielte der Kurs darauf ab, den gesamten Prozess in manueller Form zu erleben. So unternahmen wir zu Beginn unzählige Kopierexperimente in denen wir unsere Sammelobjekte mit dem Kopierer stark vergrößerten oder verkleinerten; eine Bewegung während des Kopiervorgangs erzeugten; Bilder übereinander legten oder invertierten. Dadurch bekamen wir ein Gespür für die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, die uns für die Ausgabe zur Verfügung stehen sollten. Während der gesamten Zeit lernten wir in kleinen Workshops mehr zur Herstellung einer Publikation. Hierbei behandelten wir folgende Themen:
In den Workshops überarbeiteten und besprachen wir unsere Dummies und gaben uns gegenseitige Tipps und Feedback für das Endprodukt.
Durch Probedrucke, bei denen wir collageartig unsere gesammelten Bilder in der Gruppe auf A3 Papier klebten, konnten wir uns mit der Wirkung von Farbe, Papier und Rasterung vertraut machen. So konnte auch jeder entscheiden, in welcher Farbe die eigene Publikation am besten zur Geltung kommt und welche Farben sich auf gar keinen Fall für die Publikation eignen. Für die Herstellung der Druckvorlagen verwendeten wir A3 Blätter auf dem die Maße unserer Publikation durch Schnittmarken eingezeichnet waren. Auf jeder Vorlage beschrifteten wir ebenfalls die genauen Seitenzahlen. So wurden immer 2 Seiten für die Publikation auf ein A3 Blatt gebracht. Der Enddruck gestaltete sich als kleine Herausforderung, da man sowohl Vorder- (Schöndruck) als auch Rückseite (Widerdruck) des Papiers (Munken Print, 90g) bedrucken musste. Der Dummie half hierbei wirklich sehr um mit der korrekten Reihenfolge der Seiten nicht durcheinander zu kommen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Ich in diesem Kurs unfassbar viel gelernt und für zukünftige Arbeiten/Publikationen mitgenommen habe. Auch das Druckverfahren mit dem Risographen hat mir zahlreiche, neue gestalterische Möglichkeiten eröffnet.
Ich möchte mich herzlich bei Franziska Morlok, Felix Walser, Friederike Goll und den KursteilnehmerInnen für diese äußerst kompetente, schöne und lehrreiche Zeit bedanken!