»chb sagt« ist ein Gemeinschaftsprojekt von Lino Teuteberg, Christoph Steinlehner und Jan Gohlke. Wir nahmen uns dem Kurstitel »Narrative Architektur« wortwörtlich an und brachten das Collegium Hungaricum zum sprechen. Mittels einer selbstentwickelten Applikation werden nicht endende Monologe generiert, dabei dient die 40 qm große Medienfassade des Neubaus in Berlin-Mitte als Sprachorgan des CHBs. Ereignisse, Personen, Gegenstände, Orte, Tätigkeiten und Zeiten die in Beziehung zum Haus und seiner näheren Umgebung stehen werden als Begriffe in einer Datenbank - das Gedächtnis des Hauses – gespeichert. Am Abend bedient sich das Haus seines Wortschatzes und lässt seine Erinnerungen Revue passieren. Beim Assoziieren kann das Haus teilweise nicht Wichtiges von Unwichtigem trennen und somit entstehen teilweise absurde, aber auch lustige Erzählstränge, die uns wie Phantasien aus dem Halbschlaf vorkommen. Über semantisch-grammatikalische Eigenschaften von Wörtern versucht das Haus inhaltlich übergreifende Zusammenhänge zu bilden. Passanten treten somit in Kontakt mit diesem Ort und sehen welche Gedankengänge das Haus derzeit beschäftigen. Die Gedanken des Hauses können auch live via der Microblogginplattform Twitter verfolgt werden. Gleichzeitig dient die Twitterseite als Archiv. Die simple und dennoch sehr wirkungsvolle visuelle Darstellung bezieht sich direkt auf die Architektur des Hauses. Das transparente visuelle System überträgt die Abläufe im Hintergrund, also den Denkprozess des Hauses, direkt auf die Medienfassade. Somit erschliesst sich dem Zuschauer, wie Sätze gebildet werden, wie Wörter dekliniert und konjugiert werden und wie Zusammenhänge zu vorhergehenden Sätzen entstehen.