In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Bei einer typografischen Übungsaufgabe kam ich auf die Idee, meinen Körper als Druckobjekt zu nutzen. Ich schnitt Papierbuchstaben aus und brachte sie spiegelverkehrt mit Acrylfarbe auf meine Haut. Hierfür nutzte ich die Körperpartien, auf die Frau schnell reduziert wird...Hintern und Brüste. Nach den entstandenen Plakaten „Oh Yes“ und „Pervert“ wollte ich mit der Druckweise tiefer in das Thema eindringen...
Ich Führe mit „alten“ und „neuen“ Freundinnen Interviews zu dem Thema Schlankheits - und Schönheitswahn, sowie das eigene Körperempfinden in Verbindung mit sich selbst und Social Media. Dabei hielt ich ausgeschnittene Buchstaben in der „Impact“ 200Pt für die Drucke bereit. Damit legte ich die Wörter, die von meinem Gegenüber am häufigsten verwendet wurde. Gleichzeitig waren es sehr kraftvolle Worte, die bei den Drucken eine positive Wirkung hatten. Gedruckt wurde mit dem am wenigsten zufriedenen Körperteil der Teilnehmerinnen. Körperliche „Markel“ wie Narben, Stretch Marks, Leberflecken usw wurden farblich mit einem Neon - Organe hervorgehoben. Da ich vorher aus meinem Fehler, Acrylfarbe zu verwenden, gelernt hatte (ist sie erst einmal trocken, kriegt man sie sehr schwer bis gar nicht von der Haut), wurde der Schriftzug mit schwarzer und wasserlöslichen Temperafarbe spiegelverkehrt auf die Haut gebracht. Die Papierbuchstaben wurden abgezogen und los ging es. Nach dem körperlichen Einsatz, sprach ich mit jeder Einzelnen über ihre schönen Abdrucke. Alle waren davon überrascht und gleichzeitig glücklich, was für tolle Drucke entstanden sind.
Eine Auseinandersetzung mit dem Schönheitswahn und Schlankheitswahn war mir sehr wichtig. Gleichzeitig wollte ich mich gemeinsam mit meinen Freundinnen dagegen stellen. Durch die erzeugten Drucke, sollte für die Teilnehmerinnen ein neuer Bezug zu ihren wenig gemochten Körperteilen hergestellt werden.
Die entstandene „Plakatreihe“, sollte gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Beim Betrachten erkennt man nicht direkt, was vor einem zu sehen ist und die Drucke haben eine beeindruckende Wirkung auf sein Gegenüber. Es zeigt auch einen Einblick in die Haltung meiner Freundinnen gegenüber dem Schlankheits - und Schönheitswahn. Was mich dabei interessierte war, ob meine „älteren“ Freunde, die durchs Studieren nun in anderen Kreisen leben, anders darüber denken, als diejenigen, die ich durchs Studium in Potsdam neu kennengelernt habe...
Eine der Hauptaussagen meines Projektes ist: Wir sind alle nur Menschen
Keine meiner Freundinnen fühlt sich wirklich wohl oder sicher in ihrem Körper. Einen großen Einfluss darauf haben Social Media Plattformen, wie zum Beispiel Instagram. Bei den Interviews wurden viele Sätze gewechselt, die zum Nachdenken anregen und auch anregen sollten. Jeder Körper ist auf seine Art und Weise schön! Die online abgebildeten Fotos wie sind alle bearbeitet! In Frankreich gab es bereits den Fortschritt, bearbeitete Bilder, die in Magazinen abgebildet sind, zu markieren.
Währen der kursinternen Präsentation und einer Ausstellung im Rechenzentrum Potsdam, zeigte ich zwischen den Exponaten ein Video, in dem sich Aussagen aus dem Interview abspielten. Das Video bildete im Zusammenhang mit den Körperdrucken eine einstimmige Aussage: In der heutigen Zeit herrscht durch Social Media ein gewaltiger Schönheits - und Schlankheitswahn!
Kennwort: mensch
Das freie aber begleitete Arbeiten im Kurs hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe einiges gelernt. Mein Projekt ist durch die Anmerkungen und Vorschläge der anderen immer mehr gewachsen und ich werde es noch weiterführen.
Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten!