Ideenfindung

Als erste Aufgabe sollten wir drei Ideen pitchen und vorstellen. Das Feedback im Kurs sollte uns dabei helfen, eine Idee zu festigen.

Meine Ideen gingen in viele Richtungen, doch besonders die Idee, etwas Kleines genauer unter die Lupe zu nehmen und daraus ein Sachbuch zu machen, kam gut an. Anfangs hielt ich mich allerdings noch stark bei den Themen Mineralien und Gesteine auf.

zeichnen, zeichnen, zeichnen

Um eine eigene visuelle Sprache zu entwickeln, habe ich begonnen, viel zu zeichnen, anfangs noch sehr unzusammenhängend. 

Danach habe ich eine große Mindmap erstellt und aufgehängt, mit allem, was mir gefiel, um darauf aufbauend die Geschichte bzw. das Buch zu entwerfen.

erste Idee

Anfangs war ich total überfordert mit der Vorstellung, ein Buch zu illustrieren und zu schreiben.

Deshalb habe ich mich zunächst nur auf die Illustration konzentriert.

Außerdem habe ich das Drucken mit dem Riso ausprobiert, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie aufwendig mein Vorhaben werden würde. Ich habe viele Farbkombinationen getestet und wollte ursprünglich nur mit zwei Farben arbeiten (die sich durch Überdrucken zu einer dritten mischen). Doch die Varianten mit drei Farben gefielen mir deutlich besser – wie auch auf dem Cover-Mockup zu sehen: Yellow, Red, Green.

neu mockkk.png

hier sieht man noch ein paar Farbstudien:

Abschlusspräsentation NordSüd

Für unsere Abschlusspräsentation vor Herwig Bitsche vom NordSüd Verlag musste ich meine Ideen erstmals zusammenführen und sie so präsentieren, dass deutlich wurde, wohin ich mit meinem Projekt möchte.

Am liebsten hätte ich bereits die ersten zehn fertigen Seiten gezeigt. Doch kurz nachdem ich mich gegen das digitale Zeichnen entschieden hatte, löschte mein iPad sämtliche Procreate-Daten unwiderruflich

Ab diesem Punkt blieb mir nur der analoge Weg...und das war rückblickend genau richtig.

Beim Aufbau der Seiten wollte ich eine Art Wimmelbuch-Charakter schaffen: Es sollte immer etwas zu entdecken geben, kleine Hinweise, die miteinander verbunden sind. So etwa, wenn auf einer Seite eine Tasse Kaffee auf dem Tisch steht und auf der nächsten ein großer Fleck auf dem Teppich zu sehen ist; Geschichten, die sich zwischen den Bildern entfalten.

Ich habe den Riso-Look digital simuliert, um den typischen Charakter der späteren Druckversion zu zeigen und einen Eindruck von der geplanten Farbwelt zu vermitteln. Ain wichtiger Aspekt, gerade im Hinblick auf die visuelle Sprache, die auch für den NordSüd Verlag relevant ist. Trotzdem habe ich auch physische Drucke mitgebracht.

Die Präsentation hat mir gezeigt, wie entscheidend eine klare Erzählstruktur und visuelle Kohärenz sind, wenn man ein Bilderbuchkonzept überzeugend vermitteln möchte. Gleichzeitig hat sie mir bewusst gemacht, wie stark der eigene gestalterische Prozess durch äußere Umstände, wie etwa das Arbeiten analog statt digital, positiv beeinflusst werden kann.

hier die echten Risodrucke:

Abschlusspräsi riso drucke.jpg

Ich habe eine Font entworfen, die ich für meine Info-Boxen im Buch verwenden möchte.

Ich habe es sehr bereut meine illustrieren Käfer usw. nicht präsentiert zu haben, weil dadurch natürlich die Hauptakteure aus meinem Buch gefehlt haben.

Picturebookday & Museumsbesuch

Am Picture Book Day hatten wir die Ehre, viele internationale Bilderbuchkünstler/innen, Illustrator/innen und Lyriker/innen kennenzulernen. Der Austausch war unglaublich inspirierend. Ich habe viel gelernt, vor allem darüber, wie unterschiedlich der kreative Prozess im Bilderbuch verlaufen kann. 

Viele erzählten, dass sich ein Buch oft erst während des Arbeitens entfaltet und dass es völlig in Ordnung ist, parallel an mehreren Projekten zu arbeiten, um sich von keiner Idee zu sehr zu erschöpfen, etwas, das ich gut nachvollziehen konnte.

Wir sahen uns die aktuellen Werke der eingeladenen Künstler/innen an, sprachen über Techniken, Themen und Publikationswege und auch darüber, wie viel Zeit, Geduld und Liebe zum Detail hinter jedem Buch steckt. 

Dieser Tag hat mir deutlich gemacht, dass Bilderbuchgestaltung nicht nur Illustration, sondern auch stetiger Dialog ist,  zwischen Text, Bild und Menschen.

Wir waren in der Gemäldegallerie und haben die aktuelle Ausstellung der 100 schönsten Plakate angeschaut, was echt inspirierend war.

Hier ein paar meiner Favoriten.

Danach waren wir im Kulturforum. Ich war das erste mal dort und werde auch definitiv wiederkommen. Da wir dort gezeichnet haben, blieb natürlich weniger Zeit um sich die Ausstellung anzuschauen. Ich habe es trotzdem sehr genossen.

Auf den Fotos sieht man auch meinen Vogel, den ich aus Scherben gebastelt habe und die beiden Herren, die ich gezeichnet habe, weil sie sich so ausgelassen über Yoko Ono beschwerten.

Werkschau

Für die Werkschau haben wir auf Leinwand mit Acrylfarben Ausschnitte aus unseren Büchern gemalt. Diese Banner sollten anschließend von den Wänden hängen und so den Raum mit Farben füllen. 

Ich habe eine Ameise, einen Käfer und das Picture Book Lab-Logo gemalt. Außerdem habe ich für die Ausstellung meine ersten einfarbigen Drucke fertiggestellt. Ein wichtiger Schritt, um das Erscheinungsbild meines Buches erstmals physisch zu erproben.

weiteres Arbeiten

Ich habe vieles angepasst oder ganz überarbeitet.

Vor allem an den Illustrationen habe ich intensiv gearbeitet, da nicht alles, was digital gut funktionierte, mich analog auch überzeugte.

Besonders die Kritik von Herwig Bitsche hat mir geholfen, die erzählerische Struktur zu schärfen. Ich konzentrierte mich darauf, eine Geschichte zu entwickeln, die sachliche Elemente spielerisch erkundet und Neugier weckt.

Aus der Idee, nach jeder Doppelseite eine „Zoom-in“-Doppelseite einzubauen, entwickelte sich das Konzept, die Erzählung auch visuell von oben nach unten zu führen (vom Dach bis in den Keller). Dort wird der Ablauf schließlich gebrochen: Das Mikroskop tritt in Erscheinung, und die wirklich kleinen Lebewesen geraten in den Fokus.

blau cover.png

Risodruck

  1. zeichnen
  2. scannen
  3. bearbeiten und auf A3 anlegen
  4. riso drucken
  5. scannen
  6. in Buchprojekt einpflegen und Text hinzufügen

... und das ganze mit drei Farben.

storyboard neu.png

Mockups

mein Buch ist leider noch nicht druckbereit, aber ich arbeite an den letzten Seiten und hoffe bald einen Dummy, mit wenigstens den ersten 30 Seiten, drucken zu können.

Fazit

auch wenn der Prozess für mich total neu war, hat sich, vor allem das zeichnen, sehr natürlich angefühlt. Auch während des Druckprozesses konnte ich einiges lernen.

Ich sehe mich auf jeden Fall wieder im Kurs und freue mich, dieses und weitere Buchprojekte umsetzen zu können, da ich schon einige Ideen gesammelt habe.