Input
In den ersten Sitzungen haben wir uns mit der Wirkung von Schrift und Bild im Raum auseinandergesetzt. Anschließend begannen wir, verschiedene Kollektive aus der Designbranche und ihre Arbeitsweise zu recherchieren und zu präsentieren. Durch die Exkursion in das Büro des Berliner Kollektivs short notice und in die Nationalgalerie zu einer Ausstellung von Yoko Ono, wurden uns die Themen der Zusammenarbeit und der Gestaltung im Raum nochmal näher gebracht.
Recherche
In der ersten Sitzung entschieden Emilia, Paula und ich zusammen an dem Projekt für die Ausstellung zu arbeiten. Wir entschieden uns für das französische Grafiker-Kollektiv „Grapus“. Das Kollektiv hat uns nicht nur durch seinen Stil überzeugt, sondern auch durch die politische Haltung und die Art, wie sie als Kollektiv zusammengearbeitet haben. Für die Projektarbeit haben wir gemeinsam einen Plan konzipiert und die verschiedenen Arbeiten aufgeteilt.
Interview
Ein wichtiger Teil der Ausstellung und der Begleithefte war ein Interview mit Personen aus dem gewählten Kollektiv. Glücklicherweise fand Paula in unserer ersten Recherche auf den Kontakt eines ehemaligen, deutschen Mitglieds von Grapus, Alex Jordan und kontaktierte ihn. Zu unserer Überraschung antwortete er noch am selben Tag, was uns alle freute.
Daraufhin erarbeiteten wir Interviewfragen, die sich auf das Thema der Zusammenarbeit konzentrierten.
Für das Interview vereinbarten wir ein Treffen an der FH Potsdam mit Alex Jordan, um es aufzuzeichnen. Doch auf dem Weg von Paris nach Potsdam hatte er eine Autopanne, weswegen der Termin leider nicht stattfinden konnte. Die Antworten übermittelte uns Alex Jordan also schriftlich.
Ein paar Wochen später haben wir uns doch noch persönlich zu einem Kaffee mit ihm getroffen. Im Café Cinema erzählte er uns einiges über die Arbeit bei Grapus, wie sich Design über die Zeit verändert hat und viele weitere spannende Anekdoten.
Text im Raum
Die Wahl der richtigen Schrift spielte eine zentrale Rolle für das Projekt. Dafür lernten wir viel über verschiedene Foundries und Auswahlkriterien.
Die Herausforderung war es, eine passende Display- und Textfonts für Grapus zu finden: Wir durchsuchten das Internet Schriftarten, jedoch taten wir uns schwer DIE passende Font zu finden.
Alex Jordan erzählte uns im Gespräch, dass die Wahl der Schrift bei Grapus einen nicht so hohen Stellenwert hatte, das heißt sie pausten Schriften ab und gestalteten sie vor allem handschriftlich.
Dies inspirierte Paula die Display Font selbst zu gestalten. Mithilfe von einem Farbroller schrieb sie, nach einem Testlauf, das Alphabet sowie Sonderzeichen auf eine große Fläche Backpapier. Das Ergebnis beeindruckte uns alle und passte zum rebellischen, plakativen und handmade Stil des Kollektivs.
Für die Textfont haben wir uns für die „Franklin Gothic“ entschieden: eine zurückhaltende Schriftart, die Grapus ebenfalls benutzte.
Ausstellung
Für die Ausstellung arbeiteten Emilia und ich mit großen Holzplatten die uns zur Verfügung gestellt wurden. Diese gestalteten wir mit markanten Zitaten aus dem Interview, Bildern und Illustrationen. Ein besonderes Highlight war eine Illustration von Emilia, die einige Grapus-Mitglieder im Asterix und Obelix-Stil darstellte - inspiriert von einer Antwort von Alex Jordan, der das Kollektiv als „die Leut aus dem kleinen bretonischen Dorf. Die mit den Hinkelsteinen. Nur, dass die sich nicht unterkriegen haben lassen.“ beschrieb.
Interaktion
Teil der Ausstellung war ebenfalls eine Interaktion passend zum Thema der Kollektivität. Im Austausch innerhalb des ganzen Seminars kamen wir auf die Idee ein Gesichts-Puzzle zu entwickeln. Dafür fotografierten wir die Kursteilnehmenden, druckten die Bilder, klebten diese auf Karton, um diese anschließend in kleine Dreiecke zu schneiden.
Magazin
Um die Ausstellung abzurunden hatten wir die Aufgabe ein Begleitmagazin zu erstellen.
Für das Begleitheft zur Ausstellung übernahm Paula die Gestaltung der 3 Doppelseiten zu Grapus und dem Interview.
Darüber hinaus druckte jede*r seine eigene Doppelseite für das Cover, die Einleitung, das Impressum und die Rückseite.