Out of Komfortzone – Themenfindung
Der Kurs erstreckte sich über zwei Semester. Durch mein Auslandssemester an der FH:P war es mir dennoch möglich, diesen Kurs im zweiten Abschnitt zu wählen. Mit fotografischer Auseinandersetzung im Rahmen meines Studiums hatte ich bisher keine Berührungspunkte. Umso wichtiger war es mir, diesen Kurs zu belegen und mich bewusst aus meiner Komfortzone herauszubewegen.
Die erste Annäherung zeigte sofort, wie vielfältig man die Walter-Gropius-Schule beleuchten kann. Besonders spannend war es, unter einem gewissen Zeitdruck ein passendes Konzept für mich zu finden. Relativ schnell kam ich mit Schulpersonal, Kindern und Bediensteten ins Gespräch – und es wurde deutlich, wie facettenreich dieser Ort ist.
Viele Schichten, die sich überlagern und genau das wurde zu meinem Thema: Einen Ort in seiner Architektur und Vielschichtigkeit zu zeigen, mit Licht und Schatten zu arbeiten und all das in einem Objekt zu vereinen.

Jedes Gebäude ist ein gefalteter Augenblick.
Ein Sammelpunkt von
Stimmen, Schritten, Licht.
Und die Wände,
sie tragen mehr als die Last,
sie tragen die Erinnerung.
Die Fenster blicken hinaus,
während das Licht von gestern
zur Tür herein kommt,
Schicht um Schicht
schlängelt sich
das Leben
durch die Räume
– sie wissen mehr
als sie zeigen.
Komposition, Bildauswahl

Nach etwas Recherche wurde mir klar, dass das Objekt ein Leporello sein sollte.
Die Architektur der Walter-Gropius-Schule wirkt wie ein ausklappbares Gebäude – man kann sich in den langen Gängen und zahlreichen Ecken leicht verirren. Dieses Konzept habe ich in mein Objekt aufgenommen und Architektur, Fassade sowie das Gebäude als Ganzes zur Inspiration gemacht. Die Auswahl meiner Bilder und deren Aussage wurden stark an das Präsentationsformat angepasst.
Um den Fotografien in dieser Form genügend Raum und Ausdruckskraft zu geben, habe ich mich bewusst für viel Weißraum entschieden – das erforderte etwas Mut, da einige Seiten komplett weiß sind.
In diesem Abschnitt wurde mir deutlich, wie wichtig Komposition ist – erst dadurch entfaltet das Projekt seine Wirkung. Besonders spannend finde ich, dass durch die Faltung des Leporellos auch eine zusätzliche Ebene der Komposition entsteht. Es ist vielschichtig und verändert sich – genau wie die Schule selbst und ihre vielen Facetten.
Prototyp – Leporello


Finale Bildauswahl






























Umsetzung des Ausstellungsobjekts
Die Umsetzung des Leporellos stellte sich als schwieriger heraus als gedacht.
Das Objekt hatte eine Gesamtlänge von 5,5 Metern, was bedeutete, dass pro Seite etwa 2,70 Meter gedruckt werden mussten. Eine passende Druckerei zu finden, die diese Länge drucken und maschinell falzen konnte, war mit einigem Aufwand verbunden – hat aber schlussendlich funktioniert. Ein großes Dankeschön an Huber von prosatz Communication GmbH & Co. KG!
Das Cover – mit Letterpress und Siebdruck – wurde an der FH:P selbst gefertigt. Hierfür wurde Architektenkarton verwendet, der mit der Schneidemaschine nur halb eingeschnitten wurde, um das Cover falten zu können. Die Beschreibungstexte auf dem Cover wurden im Siebdruckverfahren aufgebracht. Nachträglich wurde eine Druckform aus Plexiglas mittels Lasercutter angefertigt, mit der an der Kniehebelpresse eine Prägung auf dem Cover umgesetzt wurde.
Die Linien auf dem Cover sind inspiriert von der Fassade der Walter-Gropius-Schule.

Austellungsobjekt – Leporello
















Vernissage









