




Bevor wir los drucken, ein paar Grundregeln:
–> Immer mindestens zu zweit, nie alleine in die Werkstatt!
–> Papier zum bedrucken wird selbst mitgebracht! -> Gönn dir die Studi-Preise in unserem Papierlager!
–> Die Werkstattordnung ist zu befolgen!









Plakat
Egal wo ick och hinjeh, da bin ick dann.

Um mit der großen Drucker-Walze Plakate zu drucken, werden in der Regel die großen Holz-Lettern verwendet. Holz nutzt sich mit der Zeit stärker ab, als Blei. Daher kann es vorkommen, dass die Buchstaben nicht exakt auf selber Höhe abschließen, was das Druckergebnis einschränken kann oder vielleicht sogar dafür sorgt, dass der ein oder andere Buchstabe garnicht mit gedruckt wird. In dem Fall hilft es Papier zurechtzuschneiden und unter den/die betroffenen Buchstaben zu legen und sie somit wieder zu erhöhen und auf eine Ebene zu bringen.








Der Weißraum der nicht bedruckt wird, muss komplett mit Füll-Sätzen ausgefüllt sein, damit die zu druckenden Einzelteile in die Maschine gespannt werden können und nicht verrutschen.
Wenn der Blei-Satz fertig gesetzt ist, wird er in die Walze gespannt. Mit den Fingern lässt sich ertasten, ob die Buchstaben fest an ihrem Platz sitzen - Nur dann ist ein sauberes fleckenfreies Druckergebnis möglich.
Jetzt können die Lettern eingefärbt werden.
Deine Farbwahl triffst du am Farbschrank. Danach musst du der Farbe noch beweisen, dass du sie auch wirklich willst - sie wird es dir nicht leicht machen. Doch mit einem Spachtel kannst du dich zur Farbe durchkämpfen - es braucht zum Glück nur ganz wenig. Das hart erarbeitete Wenig kommt dann auf einen Farbstein, auf der man sich seine Monotypie-Rolle einfärbt und mit dieser anschließend gleichmäßig die Buchstaben.
Wenn du denkst es ist zu wenig Farbe auf den Lettern, ist es perfekt!


Karte
Hätte hätte Fahrrad.

Eigentlich gibt es den cleveren Vorsatz 'so große und dafür so wenige Füll-Teile in den Weißraum, wie möglich' -> desto sicherer der Transport / das Einsetzen in die Druckwalze und desto einfacher spontane Änderungen und das unterschieben von Papier bei zu niedrig sitzenden Elementen. - Aber ich wollte viele kleine coole Details, die viele kleine Lücken- und Nischen-Füller erforderten — Also Hätte hätte Fahrrad!








Nach der fummeligen Operation, funktionierte das Drucken überraschend reibungslos. Abgesehen von der Beobachtung, dass genug Druck zwischen Walze und Papier entstehen muss. Dafür hilft es ggf. so viele Seiten einfaches Drucker-Papier auf das Papier zu legen, bis man beim Walzen/Rolle zu sich ziehen, einen leichten Wiederstand merkt. Wenn man garkeinen kleinen Widerstand beim Bewegen der Walze über das Papier merkt, besteht nicht ausreichend Kontakt und man kann davon ausgehen, dass der Druck nicht geklappt hat - In dem Fall also nicht vorschnell das (schon dreckige) Papier hochziehen, sondern für ein sauberes Druckergebnis, ein zweites, evtl drittes Papier drüber legen und nochmal drüber walzen.
Durch den zu schwachen Druck am Anfang entstand ein sehr schwaches, aber lesbares Druckergebnis, woraufhin ich Lust bekam, ein Bisschen zu experimentierten, wie man mit den verschieden-möglichen Druckstärken herumspielen kann und druckte, absichtlich etwas versetzt, nochmal intensiver über die Schwächere Schicht drüber.
Das hat für mich wieder mal gezeigt, wie inspirierend der Fehler und der Zufall und sein können - die versetzten Druckergebnisse gefallen mir viel besser als die Einfachen.

How to richtig Säubern
Die fertigen Ergebnisse kannst du auf den Trocken-Ständer im hinteren Werksatt-Teil zum trocknen ablegen.
Nach dem Druckprozess werden die Buchstaben und das verwendete Werkszeug von der Farbe befreit.
Im hinteren Raum unter der großen Druckmaschine befinden sich ein Container mit sauberen Stofftüchern und ein Container, in den die benutzten dreckigen Tücher nach dem Säubern hineingeworfen werden.
Jetzt ist Folgendes zu beachten:
ÖL für Werkzeuge | „Lösung“ für Buchstaben
WERKZEUGE
Alle verwendeten Werkzeuge - Monotypie-Rolle, Farbstein, Spachtel etc. - werden zuerst mit Speise-Öl von der Farbe befreit. Für die Rolle ist es hilfreich sich ein paar lagen Zeitungspapier übereinander auszulegen, etwas Speiseöl auf die Rolle zu geben und anschließen damit so lang über das Zeitungspapier zu rollen , bis die meiste Farbe ab ist.
Letzte Rückstände von Farbe und Öl können dann mit der „Lösung“ abgewischt werden.
BUCHSTABEN
Um sich den Aufwand zu ersparen, jeden Buchstaben einzeln in die Hand nehmen zu müssen und zu säubern, bleiben die Buchstaben nach dem Drucken einfach noch in der Druck-Walze eingespannt. So kann man einfach über die Druckfläche drüber wischen.
Die Lettern werden NICHT mit dem Öl sauber gemacht, sondern ausschließlich mit der „Lösung“ von der Farbe befreit.
Wenn alle Farbe abgewischt zu sein scheint, wird noch einmal mit der Bürste in kreisenden Bewegungen über die Buchstaben drüber geputzt, um Farbrückstände aus den kleinen Ritzen und Nischen zu entfernen. Danach wird nochmal mit dem Lappen drübergewischt.
Jetzt können die Buchstaben aus der Druck-Walze gelöst werden.
WEGSORTIEREN
Noch ein Argument so wenig Füllteile wie möglich zu verwenden:
Sie müssen am Ende alle zurück sortiert werden!
Desto mehr kleine und verschiedene Füller eingebaut wurden, desto länger zieht sich das wegsortierten - vor allem wenn man das Sortiersystem der Werkstatt noch nicht ganz durchblickt hat.
Als Hilfestellung gibt es für das Arbeiten in der Werkstatt Protokoll-Zettel, in denen man sich am Besten notiert, was für Schriftarten in welcher Größe man aus welcher Schublade in welcher Ecke verwendet hat - von denen gibt es hier nämlich VIELE.