Fingerübung 01 - Schaubühne
Als eine erste kleine Übung in After Effects sollten wir dieses Plakat des Streitraums der Schaubühne animieren. Die Animation der Headline „Streitraum“ war bereits vorgegeben.
Ich habe versucht die Dynamik und den „Impact“ der Bewegung der Headline aufzunehmen und in der Animation der restlichen Elemente weiterzuführen. Gleiches gilt für die Out-Animation am Ende des Videos. Gleichzeitig entsteht dadurch ein Loop.
Plakatreihe zur Schaubude (Theater der Dinge 2024)
Aufgabenstellung
Als Semesteraufgabe sollten wir eine Serie von animierten, typografischen Plakaten zu einem der drei zur Auswahl stehenden Themen gestalten. Diese waren: Theaterplakate, ein Plakat zum Plakatwettbewerb „Campus der Zukunft“ und ein Plakat über die Geschichte einer Schriftart.
Ich habe mich für das Thema „Theaterplakate“ entschieden. Bei meiner Recherche bin ich dabei auf das Objekt- und Figurentheater „Schaubude“ in Berlin gestoßen. Das besondere an diesem Theater ist, dass hier nicht menschliche Schauspieler*innen, sondern Figuren und Objekte als Hauptdarsteller*innen auf der Bühne stehen. In Gastspielen aus dem In- und Ausland, in Koproduktionen, Sonderreihen und Festivals wird hier die Welt aus Sicht der Dinge gezeigt.
Bereits seit 2018 veranstaltet die Schaubude einmal im Jahr das „Theater der Dinge“ - das internationale Festival des zeitgenössischen Figuren- und Objekttheaters.
Konzept / Idee
In meiner Serie habe ich drei Plakate für die Schaubude gestaltet und animiert - zwei für das Theater der Dinge und eins für ein interaktives Theaterstück, das bereits 2018 im Rahmen des Festivals in der Schaubühne zu Gast war und aufgrund großer Beliebtheit 2024 erneut seinen Weg dorthin fand.
Ich wollte eine Serie von Plakaten schaffen, die die Besonderheiten des jeweiligen Inhalts hervorheben und gleichzeitig als eine zusammengehörige Reihe erkennbar sind. Dabei war es mir wichtig interessante Animationen und ansprechende Layouts zu erstellen und gleichzeitig eine übergreifende visuelle Sprache zu finden.
Prozess
Nachdem ich mich auf ein Thema und drei Inhalte festgelegt hatte, habe ich zunächst ein Moodboard mit einer Farbpalette, Schriftarten und weiteren Eigenschaften angelegt. Dabei habe ich mich stark am Corporate Design der Schaubude orientiert und beispielsweise den typischen Rot- und Grünton der Schaubude als Farbtöne gewählt. Auch bei den verwendeten Schriftarten habe ich mich an der Schaubude orientiert. Ich wollte bewusst eher simple Layouts für die Plakatserie, da der Fokus auf der Animation der Typografie liegen sollte. Zudem sollte die Animationen zum Charakter der Schaubude passen - also etwas experimenteller und verspielter. Daher sollte das Layout diese unterstützen und nicht davon ablenken oder um Aufmerksamkeit ringen.
Anschließend habe ich mit den ersten Skizzen begonnen und diese dann in Adobe Illustrator als Styleframes digitalisiert. Diese habe ich dann anschließend in mein After Effects Projekt importiert und angefangen daraus die animierten Plakate zu erstellen.
Skizzen und Styleframes


















Entwurfspräsentation
Die Entwurfspräsentation sollte einen ersten Überblick über unsere Konzepte / Ideen geben. Dabei sollten wir grundlegende Informationen, wie unser gewähltes Format, verwendete Farbpalette und Schriftarten, etc. vorstellen. Die Präsentation sollte Moodboards und Styleframes der Plakate enthalten, an denen das Layout und die beabsichtige Animation erkennbar sind.
Abschlusspräsentation
In der Abschlusspräsentation sollten wir den aktuellen Stand unserer animierten Plakatreihe zum Ende des Kurses vorstellen. Dabei sollte der Weg von der Skizze über die Styleframes hin zum fertigen Plakat erkennbar und nachvollziehbar sein.
Finale Plakate (Werkschau)
Plakat 1 - Geister/Ghosts (Theater der Dinge)
Das erste Plakat ist das Titelplakat zum Theater der Dinge 2024. Das Thema dieses Jahres lautete: „Geister / Ghosts“. In meinem Plakat wollte ich diese Thematik aufgreifen und mit dem verspielten Charakter der Schaubude verbinden.
Die Animation der Headline erinnert an ein Gespenst, dass über das Plakat schwebt. Gleichzeitig lenkt die Animation dadurch den Blick über die wichtigsten Informationen des Plakats, wie Name, Datum und Spielstätten.
Zudem ist das Datum und der Name des Festivals animiert. Dabei wird mir typischen Neigung der Typografie gespielt, wie sie die Schaubude gerne für ihre visuelle Kommunikation verwendet.
Alle Plakate der Serie sind in einer hellen und dunklen Variante zu sehen. Auf der Negativvariante findet sich zusätzlich der englischsprachige Plakattext. Mir war es wichtig auch eine englischsprachige Version zu haben, da es sich ja um ein internationales Festival handelt und es dementsprechend auch Menschen über das nationale Publikum hinaus ansprechen soll.

Der Titel erhält sein charakteristisches Aussehen durch eine Kombination von verschiedenen Effekten (Echo, Gaußscher Weichzeichner, Colorama, etc.). Die Bewegung entsteht durch Position-Keyframes sowie eine Wiggle-Expression.
Plakat 2 - Dimonis/Dämonen/Demons
Das zweite Plakat ist für eine Immersive Installation mit Sound, Objekten und Video mit dem Titel „Dimonis/Dämonen/Demons“ der katalanischen Sound Artists cabosanroque. Die Installation befasst sich mit dem Thema Besessenheit und setzt sich durch verschiedene Sinneswahrnehmungen damit auseinander.
Ein herausstechendes Element sind die LCD-Bildschirme über die in einer Endlosschleife einzelne Sätze und Zitate laufen. Dieses Element habe ich in der Animation des Titels aufgegriffen, die ebenfalls über den Bildschirm fahren. Auch die Auswahl der Farben soll die Inhalte der Installation widerspiegeln.

Der Titeltext ist mithilfe einfacher Position-Keyframes animiert. Durch eine Kombination von verschiedenen Effekten soll das Aussehen eines LCD-Bildschirmes emuliert werden.
Plakat 3 - Cases/Häuser/Houses
Für das dritte Plakat habe ich mir die interaktive Installation der katalanischen Künstlerin Xesca Salvà ausgesucht. Diese Installation lädt das Publikum zum gemeinsamen Spiel ein. Die Besucher*innen finden sich an Minitaturhäusern in kleineren Gruppen zusammen und erhalten über Kopfhörer Handlungsanweisungen.
Dabei war das Verschieben der Figuren für mich ein besonders auffälliges Element, was ich in der Animation des Titels aufgreifen wollte. Wie die Figuren über das Spielfeld, werden die Buchstaben über den Bildschirm geschoben. Durch das Zusammenspiel zwischen Momenten der Lesbarkeit und der bewussten Kodierung entsteht dabei Spannung.

Zunächst habe ich die einzelnen Buchstaben in Formen verwandelt, um dann die x- und x-Position der einzelnen Buchstaben animieren zu können.
Reflexion
Der Kurs hat verschiedene Grundlagen abgedeckt - von der Plakatgestaltung über Typografie hin zu Animation. Ich konnte viel lernen und hatte ehrlich gesagt sowohl bei der Umsetzung der Semesteraufgabe, als auch während den Terminen viel Spaß.
Ich bin persönlich sehr im Bereich Motion Design interessiert und freue mich immer mir neues Wissen aneignen zu können oder neue Perspektiven kennenzulernen. Dafür war dieser Kurs wirklich sehr hilfreich.
Mit meiner Plakatserie bin ich sehr zufrieden und ich habe das Gefühl, dass es mir gelungen ist, mein Konzept umzusetzen. Das Feedback von Herrn Dufke und von den anderen Kursteilnehmenden war ebenfalls sehr hilfreich bei der Erstellung der Serie. Besonders das Feedback aus den Konsultationen hat mir geholfen, eine klare typografische Hierarchie und eine gute Lesbarkeit trotz der Bewegung der Elemente zu erreichen.
Zudem hat das Gestalten der Plakate mein Interesse am Objekt- und Figurentheater geweckt - und vielleicht schafft meine Plakatreihe ja das gleiche bei euch.