Themen- und Teamfindung
Anhand des diessemestrigen Themas und der damit einhergehenden Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke haben wir uns ausführlich mit dem Thema der Gynäkologie und Frauenheilkunde beschäftigt, viele Unterthemen, wovon wir als Teilnehmerinnen selbst betroffen sind. So hat es sich ergeben, dass wir uns zu dem Thema „Versorgungsnotstand im ländlichen Raum“ zusammengetan haben.
Aus der oberflächlichen Recherche und des Team-Ups mit unserer promovierenden Ärztin ging unsere Fokussierung hervor. Vor allem, weil die Schwangerschaft einer sehr intensiven Betreuung bedingt, empfanden wir, dass ein Zwischenmittel für diesen Prozess nicht nur für schwangere Personen, sondern auch den betreuenden Fachpersonal zugutekommen könnte.
Konzept
Chancen
Primär geht es bei uns in diesem Projekt darum, gewisse Strukturen und Systeme, die bereits bestehen, neuzudenken. Große Chancen sahen wir darin, das Feld der Medizin zu digitalisieren und als Folge zu entlasten. Wir möchten Mittel schaffen, welches ein Gefühl der Selbstständigkeit an die Endnutzer:in vermitteln soll. Außerdem bietet die Digitalisierung eine deutliche Vereinfachung gewisser Strukturen und kann damit auf bestimmte Nachfrage erweitert werden.
Zum 2. entstand durch die Covid-19-Pandemie eine neue Welle an Menschen, die das Gefühl verspürten, da auf Kontakte zu vermeiden, wo es nicht notwendig ist.
Ein wesentliches Argument unserer Umsetzung besteht zentral im Fachkräftemangel, vor allem im ländlichen Raum. Unser Projekt tritt da ein, wo die tragende Person keinen direkten Zugang auf quantitative und qualitative Betreuung hat.
Herausforderungen
Eine der größten Hürden, die wir bei der Bearbeitung überwinden mussten ist die grundlegende unzureichende Versorgung oder eben die Kenntnis im Bezug der Telemedizin, obwohl nachgewiesen werden konnte, dass Nachfrage und Unterstützung für neue Infrastrukturen besonders in der Gynäkologie besteht.
Zum Anderen fällt es schwer eine Art Einführung in die Telemedizin zu finden; denn wie soll das Ganze überhaupt funktionieren? Wer bezahlt mir das? Wie soll das ganze Equipment funktionieren?
Recherche
Wir haben zunächst mit unserer Expertin einige Ideen und Fokussierungen gebrainstormt, viele wovon wir bereits aus ihrer Recherche entnehmen konnten. So haben wir uns über die Einzelteile und den einhergehenden Behandlungen Gedanken gemacht. Ein großes Thema lag im Potenzial der Digitalisierung ausgewählter Behandlungen, wann und wie sie stattfinden könnten.

Wettbewerbsrecherche
Zudem haben wir uns zu den bereits existierenden Lösungen zu einer digitalen Schwangerschaftsbetreuung schlau gemacht, viele die nicht auf die Art und Weise ausgereift sind, dass sie in etwa Untersuchungen ersetzen könnten. Keleya ist ein bekanntes Beispiel, welches von vielen Schwangeren und Expert:innen empfohlen wird, um die Entwicklung der Schwangerschaft zu tracken. Allerdings konnten wir bei dieser App, als auch bei anderen begleitenden Lösungen erkennen, dass sie einen wesentlichen Fokus auf die Fitness der schwangeren Personen legen.
Außerdem gibt es andere, nicht auf die Schwangerschaft spezialisierte Apps, die z.B. eine Beratung und Rezeptvergabe per Videochat oder eine digitale Anamnese ermöglichen.






How might we...
Als Teil unserer Recherche haben wir dann Probleme und Fragen aufgeworfen, um ein gewisses Verständnis darüber zu gewinnen, wie die Probleme unserer Zielgruppe aussehen könnte.

Cultural Probes
Um unsere Recherche zu intensivieren und einen direkten Einblick in die Leben unserer Zielgruppe zu gewinnen, haben wir uns für einen Teil unseres Projekts damit verbracht, sog. Culture Probes herzustellen, um inspirierende Daten über das Leben, die Werte und die Gedanken der Schwangeren zu bekommen. Durch diese Sets von Artefakten z.B Postkarten, Tagebücher wurde ein subjektiver Einblick in dessen Alltagsleben geschaffen.

Workshop
Um einen etwas persönlicheren Einblick in die Meinungen und Gedanken der eigentlichen Betroffenen zu gewinnen, haben wir mit 4 Teilnehmer:innen einen Workshop veranstaltet, in welchem wir gemeinsam einzelne Aufgaben erstellt und diskutiert haben. Die Absicht des Workshops war es, die Barrieren zwischen uns agierenden Designer:innen und medizinischem Fachpersonal und der zukünftigen Nutzer:in zu schließen, um auf Basis ihrer Meinungen mehr Empathie aufzubauen und ein Produkt zu entwickeln, welches ihren Sinn erfüllt.






Ergebnisse
Auch wenn unser Workshop digital stattgefunden hat, konnten wir uns viel Input aneignen, welches uns bei der ersten Recherche vielleicht nicht in den Blick gefallen ist. Allerdings sollte wohlgemerkt sein, dass der Workshop fast wie eine Art Affirmation unserer bereits existierenden Idee fungiert hat und uns in unserer Umsetzung viel Selbstvertrauen geschenkt hat.
Umsetzung
















Projektposter

Reflektion
Service Design ist in unserer Branche unfassbar wichtig und wir haben viel dazulernen können. Nicht nur gab uns dieser Kurs einen Einblick in die Prozesse des Researchen, sondern auch im Bezug auf den Umgang mit den Menschen, für die man letztendlich gestaltet. Die Kooperation mit den Ärzt:innen war zwar eine Herausforderung, aber im Bezug auf das Thema höchst wertvoll. So konnten wir auch nochmal einen Einblick darüber gewinnen können, wie andere Branchen arbeiten, auch wenn man im Prinzip auf das gleiche Ziel zuarbeitet.
Ein Teil des Kurses, welcher uns etwas mehr Sorgen bereitet hat, war das Rekrutieren von Personen innerhalb der Zielgruppe. Wir haben es im Nachhinein als eine wertvolle Methode wahrnehmen können, aber uns wurde sehr schnell sehr bewusst, dass man mit wenigen Mitteln nicht so einfach Menschen findet, die teilnehmen wollen.